Gebrauchtes Auto verkaufen – Vorüberlegungen
Es kann verschiedene Gründe haben, wieso eine Privatperson ihr Kfz verkaufen möchte. Möglicherweise erfüllt das Fahrzeug nicht mehr die persönlichen Bedürfnisse und soll durch einneues Fahrzeug ersetztwerden. Vielleicht besteht einfach kein Gebrauch mehr. Oder aber das Fahrzeug hat einen Schaden erlitten, bei dem sich die Reparaturkosten nicht mehr rentieren.
Je nachdem, in welchem Zustand sich Ihr Auto befindet, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen, wohin Sie das Fahrzeug verkaufen können. Ein Kfz-Verkauf sollte gut durchdacht und geplant werden, um die zuverlässigste Verkaufsstrategie zu finden und einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen.
Üblicherweise wird vor der Freigabe zum Verkauf der Wert des Autos geschätzt. Dies kann kostenlos und digital über den Online-Bewerter des ADAC geschehen. Für eine genaue Bestimmung des Marktwerts sollten Sie das Fahrzeug persönlich einem Kfz-Sachverständigen zeigen oder zu einer TÜV- oder Dekra-Stelle bringen. So kann für einen kleinen Kostenaufwand ein Wertegutachten erstellt werden.
Achtung:
Bei diversen Online-Rechnern und Portalen ist Vorsicht geboten. Diese sind nicht immer seriös und bestimmen unter Umständen einen zu niedrigen Marktwert für Ihr Kfz. Wenden Sie sich daher an seriöse Adressen wie den ADAC oder einen Sachverständigen.
Ein Wertegutachten brauchen Sie zudem für das Finanzamt, wenn Sie ein Firmenauto verkaufen wollen. Zählt der Firmenwagen zum Betriebsvermögen, muss der Gewinn des Autoverkaufs versteuert werden. Gewinn bedeutet in diesem Fall, dass der Verkaufswert höher als der Buchwert des Fahrzeugs ausfällt. Ziehen Sie daher beim Verkauf eines Firmenwagens eine Steuerberatung in Betracht.
Prinzipiell gilt: Je besser das Auto renoviert und aufbereitet wurde, desto höher fällt der Verkaufswert aus.Bei Fahrzeugen mit Motorschaden oder anderen großen Defekten sollten Sie sich von einer Fachperson beraten lassen. Möglicherweise erzielen Sie hier einen höheren Gewinn, wenn Sie die intakten Auto Ersatzteile einzeln verkaufen.
Zusammengefasst sollten Sie vor dem Verkauf eines Autos folgende Vorüberlegungen treffen:
- Warum soll das Auto verkauft werden?
- Handelt es sich um ein Privatauto oder einen Firmenwagen?
- In welchem Zustand befindet sich das Auto?
- Welchen Gewinn möchte man erzielen und was ist das Auto wert?
- Wie und an wen soll das Auto verkauft werden?
- Welche Reparatur- und Reinigungsarbeiten sollten vor dem Verkauf vorgenommen werden?
Käufer und Verkaufsmethoden finden
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie und an wen man ein gebrauchtes Auto verkaufen kann. In Folgenden wird diskutiert, wie sich private von gewerblichen Käufern unterscheiden und wie Sie eine digitale und/oder physische Verkaufsanzeige machen können.
Auto Verkauf: privater vs. gewerblicher Käufer
Ob Sie ein gebrauchtes Auto an private oder gewerbliche Käufer verkaufen sollten, hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich Ihrer Prioritäten, Ihrer persönlichen Situation und den Marktbedingungen.
Verkaufen Sie an einen privaten Interessenten, gibt es folgendes zu beachten:
- In der Regel erzielen Sie möglicherweise einen höheren Verkaufspreis, wenn Sie an einen privaten Käufer verkaufen, da sie nicht die zusätzlichen Kosten und Gewinnmargen berücksichtigen, die gewerbliche Händler normalerweise verlangen.
- Der Verkaufsprozess kann jedoch zeitaufwändiger sein, da Sie potenziell mehrere Käufer treffen und verhandeln müssen.
- Sie sind möglicherweise für die Reparaturen und Garantieleistungen verantwortlich, sofern Sie diese nicht explizit ausschließen.
- Um einen gültigen Auto-Kaufvertrag zu erstellen, können Sie zur Absicherung die Vorlage des ADAC verwenden.
- Findet der Verkauf zwischen zwei Privatpersonen statt, kann es praktisch sein, das Auto Abmelden bzw. Ummelden gemeinsam zu machen, indem Sie nach dem Verkauf zusammen zur Zulassungsstelle fahren.
Bei gewerblichen Käufern sind hingegen diese Aspekte wichtig:
- Gewerbliche Käufer wie Autohändler können den Verkaufsprozess beschleunigen und bieten oft schnelle Transaktionen.
- Oft übernehmen gewerbliche Käufer Verantwortung für die Reparaturen, Inspektionen und Garantien.
- Der Verkaufspreis kann niedriger ausfallen, da der Händler einen Gewinn erzielen muss und Sie weniger Verhandlungsspielraum haben.
Bei der Entscheidung, an wen Sie Ihr gebrauchtes Auto verkaufen möchten, sollten Sie unter anderem folgende Punkte berücksichtigen:
- Zustand des Fahrzeugs: Wenn Ihr Auto in gutem Zustand ist, könnten Sie wahrscheinlich mehr Geld von einem privaten Käufer erhalten. Ein gewerblicher Käufer ist vielleicht weniger interessiert an Autos, die größere Reparaturen benötigen.
- Zeit und Aufwand: Der Verkauf an einen privaten Käufer erfordert in der Regel mehr Zeit und Mühe für Besichtigungen, Verhandlungen und Papierkram. Ein gewerblicher Käufer kann den Prozess beschleunigen.
- Marktnachfrage: Die Nachfrage nach bestimmten Marken und Modellen kann sich in Hinsicht auf Ihr spezielles Auto darauf auswirken, ob private oder gewerbliche Käufer die bessere Wahl sind.
Auto Verkauf: online vs. „real“
Sie können Ihr Auto online sowie offline verkaufen und das Fahrzeug auf beide Arten vermarkten. Ob digital oder physisch, es stehen in beiden Fällen verschiedene Optionen zur Verfügung.
Hier sind die Möglichkeiten für Online-Anzeigen:
- Online-Anzeigenportale: Digitale Plattformen ermöglichen es Ihnen, Anzeigen für Ihr Auto zu schalten und es einer breiten Online-Zielgruppe anzubieten.
- Autohandelsseiten: Viele Autohersteller und -händler haben Online-Verkaufsseiten, auf denen Sie Ihr Auto anbieten können.
- Soziale Medien: Sie können Ihr Auto auf Plattformen wie Facebook Marketplace, Instagram oder Twitter bewerben. Gruppen und Communitys, die sich auf den Verkauf von Gebrauchtwagen spezialisiert haben, sind auch gute Orte, um Ihr Auto zu bewerben.
- Klassifizierte Anzeigen: In Zeitungen und Zeitschriften sowie auf deren Websites können Sie klassifizierte Anzeigen für den Autoverkauf schalten.
Für einen Offline-Verkauf stehen Ihnen folgende Möglichkeiten offen:
- Autohändler: Sie können Ihr Auto an örtliche Autohändler verkaufen, die Gebrauchtfahrzeuge ankaufen.
- Freunde und Familie: Sie können Freunde und Familienmitglieder informieren, dass Ihr Auto zum Verkauf steht. Mundpropaganda kann oft effektiv sein und kann Ihnen helfen, vertrauenswürdige Käufer zu finden.
- Auto-Ausstellungsräume: Einige Autohändler bieten Platz in ihren Ausstellungsräumen an, um Privatfahrzeuge zu verkaufen. Dies kann zusätzliche Sichtbarkeit bieten.
- Aushänge: Sie können Anzeigen in lokalen Geschäften oder auf Anschlagtafeln platzieren.
- Autoauktionen: Bei Autoauktionen können Sie Ihr Auto einem Publikum von potenziellen Käufern präsentieren. Dies ist oft eine schnelle Möglichkeit, ein Auto zu verkaufen, kann aber auch mit Gebühren verbunden sein.
Die Wahl des Verkaufsorts hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Ihrer Präferenzen, des gewünschten Verkaufspreises, der Zeit, die Sie für den Verkauf aufwenden möchten, und der Verfügbarkeit von Käufern in Ihrer Region. Es ist auch möglich, mehrere der oben genannten Optionen gleichzeitig zu nutzen, um die Chancen auf einen passenden Käufer zu maximieren.
Reparaturen und Auto aufbereiten
Die Investition in Reparatur- und Reinigungsarbeiten rentiert sich, da ein gut gepflegtes Fahrzeug in der Regel schneller verkauft wird und einen höheren Verkaufspreis erzielt. Es ist auch wichtig, die entsprechenden Fahrzeugwartungsunterlagen und Reparaturbelege zu organisieren, um das Vertrauen der potenziellen Käufer zu gewinnen und die Historie des Fahrzeugs nachzuweisen.
Kleinere Reparaturarbeiten wie die Behebung von Lackschäden oder Steinschlägen sollten Sie auf jeden Fall vor dem Verkauf erledigen, da diese Schönheitsmakel den Verkaufswert deutlich mindern können.
Auto aufbereiten
Die Aufbereitung eines Autos bezieht sich auf den Prozess, bei dem das Fahrzeug gründlich gereinigt, poliert und in einen optisch ansprechenden Zustand versetzt wird, um es für den Verkauf vorzubereiten.
Ein Auto aufzubereiten umfasst folgende Aspekte:
- Innenraumreinigung: Der Innenraum wird gesaugt. Armaturen, Griffe und Wände werden gewischt und desinfiziert. Zudem können Kunststoffoberflächen lackiert und poliert werden. Eine gute Durchlüftung ist notwendig, um Feuchtigkeit im Innenraum zu vermeiden.
- Polsterreinigung und Reparatur: Zur Innenreinigung gehört auch das Reinigen der Sitzpolsterungen mit einem Polsterreiniger. Dadurch werden auch Gerüche bekämpft. Kaputte Bezüge können zudem geflickt oder ausgetauscht werden.
- Scheiben und Spiegel: Alle Glasscheiben und Spiegel im Innenraum und im Außenbereich des Autos werden mit passenden Glasreinigern gewischt und poliert. Wasserflecken oder Streifen können durch Fensterwischer oder Mikrofasertücher vermieden werden.
- Karosseriereinigung: Das Auto wird von außen gründlich mit Wasser und Autowaschmittel gereinigt. Wichtig ist es, den Lack dabei nicht zu beschädigen.
- Lackaufbereitung: Kleine Kratzer können mit Poliermittel und einer Poliermaschine behandelt werden. Wenn der Lack sehr verwittert oder beschädigt ist, kann eine professionelle Lackaufbereitung erforderlich sein.
- Lackversiegelung: Nachdem der Lack gereinigt und poliert wurde, ist es ratsam, eine Lackversiegelung oder Wachs aufzutragen, um für Glanz zu sorgen und den Lack vor Schäden zu schützen.
- Motorraumreinigung: Zur Standardreinigung gehört auch die Säuberung des Motorraums. Der Stand von Flüssigkeiten wie Scheibenflüssigkeit oder Motoröl wird überprüft, um bei Bedarf nachzufüllen.
- Reifen und Felgen: Auch Reifen und Felgen werden gründlich gereinigt und mit Pflegemittel behandelt, um sie glänzend zu halten.
Wenn Sie über die nötige Ausstattung und das Know-how verfügen, können Sie die Autoaufbereitung selbst übernehmen. Fehlen die passenden Pflegemittel und Werkzeuge oder sind Sie unerfahrenin der Kfz-Aufbereitung, ist es jedoch sehr empfehlenswert, eine Auto-Werkstatt damit zu beauftragen. Dort kann das Auto in kürzester Zeit professionell saniert und gereinigt werden, um es präsentabel für den Verkauf zu machen.
Auto verkaufen – Bauen & Wohnen
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