Feuchtigkeit im Auto – welche Gefahren sind damit verbunden?
Feuchtigkeit im Auto wird vor allem in der kalten Jahreszeit zum Sicherheitsrisiko. Durch die Feuchtigkeit und den Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur beschlagen die Scheiben. Das führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sicht und zu einer erhöhten Unfallgefahr. Im Winter kann es sogar passieren, dass die Scheiben von innen gefrieren. Ohne Scheibenheizung dauert es dann sehr lange, bis man endlich freie Sicht hat und losfahren kann.
Darüber hinaus kondensiert die Feuchtigkeit teilweise so stark, dass das Kondenswasser Schäden an der Karosserie und der Elektronik des Fahrzeugs verursacht. Eine weiteres Problem besteht darin, dass die Feuchtigkeit eine Vermehrung von Bakterien und Schimmelsporen begünstigt und somit die Gesundheit der Insassen gefährdet. Die Oberflächen der Sitze und die Innenraumverkleidung bilden den perfekten Nährboden für Schimmelpilze. Wenn keine ausreichende Lüftung sichergestellt oder die Klimaanlage verunreinigt ist, verteilen sich die Pilzsporen im gesamten Innenraum. Die damit einhergehenden Gesundheitsrisiken sind permanente Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden und Husten. Ganz besonders riskant wird es für Allergiker und Asthmatiker, deren Beschwerden sich durch die Schimmelpilze massiv verschlimmern. Neben den gesundheitlichen Risiken verursacht die vermehrte Bakterien- und Schimmelpilzbildung einen muffigen Geruch, der sich hartnäckig im Auto festsetzt und sich ohne eine Beseitigung der Feuchtigkeit im Auto kaum entfernen lässt.
Hinweis:
Schnelle Hilfe bei beschlagenen Scheiben:
* Gebläse und Heizung auf maximale Stufe einstellen
* Klimaanlage anschalten, um Feuchtigkeit zu entziehen
* Scheiben innen mit Mikrofasertuch oder Scheibenreinigungsschwamm trocknen
Was sind die Ursachen von Feuchtigkeit im Auto?
Es gibt verschiedene Erklärungen dafür, warum Feuchtigkeit ins Auto eindringen kann. Neben Unachtsamkeit spielen vor allem die Materialermüdung der Verschleißteile an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs sowie Defekte eine Rolle.
Ursachen von Feuchtigkeit im Auto:
- Unachtsamkeit beim Verschließen des Autos
- Unachtsamkeit beim Einsteigen ins Auto
- Stellplatz begünstigt Feuchtigkeit im Auto
- mangelnde Lüftung
- poröse Türen- und Scheibendichtungen
- Roststellen am Auto
- Schlagwasser von unten
- Wechsel des Innenraumfilters überfällig
- Defekte an der Klimaanlage oder am Wärmetauscher
- verstopfte Regenabläufe
- Eindringen von Wasser bei der Autowäsche
Unachtsamkeit beim Verschließen des Autos
Es passiert schneller, als man denkt: Nach einem stressigen Arbeitstag und der nicht weniger stressigen Suche nach einem Parkplatz verlässt man entnervt das Auto und vergisst, die Scheiben vollständig zu schließen. Auch die innovative Komfortöffnung kann Probleme bereiten. Es reicht aus, sich irgendwo anzulehnen, um den Knopf des Autoschlüssels zu drücken, der sich in der Hosentasche befindet. Geschieht das innerhalb der Reichweite der Komfortöffnung, fahren schlimmstenfalls sämtliche Seitenscheiben hinunter. Derartige Unachtsamkeiten führen dazu, dass sich im Innenraum des Fahrzeugs bei einsetzendem Regen nicht nur Feuchtigkeit ausbreitet, sondern eine völlige Durchnässung stattfindet.
Unachtsamkeit beim Einsteigen ins Auto
Achten Sie besonders in der kalten Jahreszeit darauf, dass nasse Schuhe ausgeklopft und klitschnasse Jacken im Kofferraum transportiert werden. Des Weiteren sollte die Fußmatte regelmäßig gereinigt und auf diese Weise nicht nur von Schmutz, sondern auch von Nässe befreit werden. In der Herbst- und Winterzeit sind Fußmatten aus Gummi eine bessere Wahl als Fußmatten aus textilem Material. Aus Gummifußmatten lässt sich Wasser gründlich entfernen, wohingegen sich textile Fußmatten vollsaugen. Wird die Heizung eingeschaltet führt dies zum Verdunsten der Feuchtigkeit, die dann an den kalten Scheiben kondensiert.
Stellplatz begünstigt Feuchtigkeit im Auto
Häufig sind Garagen nur mangelhaft belüftet. Darauf deuten Pfützen auf dem Boden und feuchte Stellen hin. In einer solchen Garage kann Ihr geparktes Auto nicht ausreichend trocknen und das feuchte Raumklima führt dazu, dass sich mehr Feuchtigkeit im Auto ansammelt. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, sollte die Garage regelmäßig gründlich bei offenem Tor gelüftet werden. Eine langfristige Lösung ist der Einbau einer Lüftungsanlage. Sie können außerdem einen elektronischen Entlüfter anschaffen, der die Luftfeuchtigkeit in der Garage reduziert.
Mangelnde Lüftung
Das Problem der schleichenden Durchfeuchtung entsteht sehr oft durch eine mangelhafte Lüftung im Auto. Wer ständig mit ausgeschalteter Lüftung fährt oder die Lüftungsfunktion auf Umluft stellt, verhindert eine effektive Entlüftung des Fahrzeugs. Besonders im Winter, wenn Fahrer und Mitfahrer durch nasse Kleidung und Schnee unter den Sohlen Feuchtigkeit ins Auto tragen, führt dies zu einer Steigerung der Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass die Lüftung aufgedreht ist. Zusätzliches Heizen verstärkt den Effekt, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Des Weiteren sollte man zwischendurch immer wieder die feuchte Luft durch kurzes Öffnen der Seitenscheiben entweichen lassen. In der kalten Jahreszeit verursacht bereits die warme Atemluft ein Ansteigen der Luftfeuchtigkeit im Innenraum.
Poröse Türen- und Scheibendichtungen
Die Pflege der Dichtungen ist eine wichtige Maßnahme, um Feuchtigkeit im Auto zu verhindern. Das Gummi der Türen- und Scheibendichtungen wird mit der Zeit porös, sodass Feuchtigkeit eindringen kann. Mit einer passenden Pflege können Sie dafür sorgen, dass die Dichtungen geschmeidig bleiben und weder Feuchtigkeit noch Nässe von außen ins Auto gelangen.
Roststellen am Auto
Rostige Stellen werden einerseits durch Feuchtigkeit begünstigt und führen andererseits zu einer weiteren Verschlimmerung des Problems. Gleiches gilt für nicht reparierte Hagelschäden, die zum Splittern der Autoscheiben geführt haben und dadurch eine Eingangspforte für Feuchtigkeit bilden.
Schlagwasser von unten
Dringt Wasser von unten durch das Bodenblech ein, ist vielleicht der Ablauf am Bodenblech verstopft. Dieser Ablauf ist ein Gummi, der sich unter dem Teppich befindet und dort montiert wurde, damit überschüssige Farbe beim Lackieren des Fahrzeugs in der Lackierstraße ablaufen kann. Es ist möglich, dass dieser Gummi porös oder beispielsweise durch Steinschlag beschädigt wird. In diesem Fall sollte man den Ablauf erneuern.
Hat Rost ein Loch in den Unterboden gefressen, ist dies wesentlich gefährlicher. Das Auto muss umgehend professionell repariert werden, denn die Verkehrssicherheit ist stark beeinträchtigt. Meist ist ein Lochfraß am Boden leider nicht die einzige schadhafte Stelle, sodass eine umfangreiche Instandsetzung erforderlich wird.
Wechsel des Innenraumfilters überfällig
Sie sollten den Innenraumfilter regelmäßig einmal pro Jahr wechseln. Ansonsten verstopfen Pollen, Staub und Schmutz den Filter, sodass die Luftzirkulation behindert wird. Das führt dann zu einer vermehrten Feuchtigkeit im Auto. Ein verschmutzter Innenraum- oder Pollenfilter begünstigt zudem die Bildung von Schimmelsporen und Bakterien und ist auch in dieser Hinsicht ein Gesundheitsrisiko, das man einfach beseitigen kann. Wenn Sie einen modernen Aktivkohlefilter einbauen lassen, werden nicht nur Staub und Pollen, sondern zusätzlich gesundheitsschädliche Stickoxide entfernt.
Defekte an der Klimaanlage oder am Wärmetauscher
Viele Autofahrer zögern Reparaturen der Klimaanlage oder des Wärmetauschers hinaus. Defekte an diesen Bauteilen führen dazu, dass die Feuchtigkeitsregulierung nicht funktioniert. Nutzen Sie außerdem die Klimaanlage nicht nur zum Kühlen im Sommer, denn eine funktionsfähige Klimaanlage ist im Hinblick auf die Entfeuchtung der Luft im Innenraum des Fahrzeugs wesentlich effektiver als die Heizung und das Gebläse.
Verstopfte Regenabläufe
Vergessen, die Regenabläufe zu säubern, ist der Klassiker unter den Ursachen für Feuchtigkeit im Auto. Checken Sie regelmäßig die Ablaufkanäle und säubern Sie diese von Schmutz und Laub. Wird diese Arbeit vernachlässigt, verstopfen die Abläufe, Wasser staut sich und sickert irgendwann in die Lüftung sowie den Fußraum. Sie finden die Ablaufkanäle beispielsweise zwischen Motorhaube und Frontscheibe sowie am Heck oder am Schiebedach. Wird diese Arbeit regelmäßig erledigt, reicht es meist aus, die Kanäle mit der Hand zu säubern. Ansonsten können Sie spezielle Reinigungsbürsten oder einfach einen Pfeifenreiniger verwenden. Anschließend sollte mit etwas Wasser kontrolliert werden, ob die Regenabläufe wieder frei sind.
Eindringen von Wasser bei der Autowäsche
Sind Scheiben, Schiebedächer und Kofferraumklappe nicht vollkommen geschlossen, kann Wasser bei der Autowäsche problemlos eindringen. Das passiert des Weiteren oft, wenn die Autowäsche mit einem Hochdruckreiniger erfolgt, der mit wenig Abstand ans Fahrzeug gehalten wird. Die Dichtungen der Rückleuchten und Scheinwerfer werden dadurch beschädigt und es bilden sich Lecks, durch die Wasser eindringt.
Woran erkennt man Feuchtigkeit im Auto?
Ein wichtiger Indikator dafür, dass es im Auto zu feucht ist, sind beschlagene Scheiben. Oft denken sich Autofahrer jedoch nichts dabei, weil dieses Problem als normales Phänomen während der kalten Jahreszeit betrachtet wird. Beschlagen Scheiben sehr schnell, ist dies allerdings immer ein Anzeichen für Feuchtigkeit im Auto. Stellen Sie sogar bei trockenem Wetter oder im geparkten Auto fest, dass die Scheiben beschlagen, ist das Problem bereits fortgeschritten. Eisschichten an den Innenseitender Scheiben sind ebenfalls ein Anzeichen dafür, dass sich irgendwo im Auto Wasser befindet, das dringend entfernt werden muss. Weitere Zeichen sind ein muffiger Geruch, feuchtklamme Sitzflächen oder Nebel im Innenraum.
Wie kann man die Ursachen der übermäßigen Feuchtigkeit finden?
Oft werden Autofahrer erst aktiv, wenn das Problem größere Ausmaße angenommen hat. Das bedeutet, dass sich bereits eine erhebliche Menge an Wasser im Fahrzeug befindet. Um festzustellen, wie das Wasser ins Auto eindringen konnte, können Sie zwei Methoden anwenden:
1) Abspritzen des Autos mit Wasser:
Mit dieser Methode findet man sogar verborgene Lecks. Eine zweite Person muss sich ins Auto setzen und dort nach Eintrittsstellen für Wasser Ausschau halten, während das Fahrzeug von allen Seiten abgespritzt wird.
2) Werkstatttermin vereinbaren:
Leider ist es in vielen Fällen nicht möglich, selbst festzustellen, warum das Auto innen feucht geworden ist. Dann sollten Sie einen Termin in der Werkstatt vereinbaren, wo das Fahrzeug professionell durchgecheckt wird.
Feuchtigkeit entfernen – nützliche Tipps für Autofahrer
Als erstes gilt es, die Ursache zu finden und zu beseitigen, indem man beispielsweise den Innenraumfilter wechselt, verstopfte Regenabläufe reinigt oder poröse Dichtungen austauscht. Meist reicht ein gründliches Lüften danach aus, damit der Innenraum trocknet. Bestand das Problem schon längere Zeit oder ist in kurzer Zeit sehr viel Wasser ins Fahrzeug eingedrungen, muss man allerdings nach der Beseitigung der Ursachen weitere Maßnahmen ergreifen und zusätzlich das Auto entfeuchten.
Wenn sich nach erfolgter Trocknung des Innenraums bereits nach kurzer Zeit wieder Feuchtigkeit bildet, sollte das Problem in der Werkstatt abgeklärt werden. Vielleicht ist ein Schlauch der Heckscheibenreinigungsanlage gebrochen oder der Heizkühler beschädigt. In diesem Fall muss der technische Defekt professionell beseitigt werden.
Innenraum entfeuchten:
- gründlich lüften
- feuchte Polster und Fußmatten trocknen
- Luftentfeuchter für Autos kaufen
- Feuchtigkeit mit Hausmitteln aufsaugen
- Heizlüfter einsetzen
Gründlich lüften
Gründliches Lüften ist eine einfache, aber sehr effektive Maßnahme, um Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Stellen Sie dafür Ihr Fahrzeug an einen trockenen Ort und öffnen Sie sämtliche Türen und Fenster sowie das Schiebedach und den Kofferraum. Die Verwendung eines Ventilators beschleunigt den Trocknungsprozess. Im Sommer ist es hilfreich, das Fahrzeug beim Lüften in die pralle Sonne zu stellen, um das Trocknen zu beschleunigen.
Feuchte Polster und Fußmatten trocknen
Fußmatten können einfach entfernt und außerhalb des Autos getrocknet werden. Bei nassen Polstern leistet ein Nasssauger gute Dienste. Anschließend kann ein Heizlüfter genutzt werden, um die Restfeuchte zu entfernen.
Luftentfeuchter für Autos kaufen
Es gibt spezielle Autoentfeuchter, kleine Kissen für ungefähr zehn Euro das Stück, die man in den Innenraum des Fahrzeugs legen kann und die der Luft Feuchtigkeit entziehen. Haben sich die Kissen vollgesogen, können sie auf der Heizung getrocknet und erneut verwendet werden. Den größten Effekt erzielt man, wenn der Innenraum geheizt wird.
Feuchtigkeit mit Hausmitteln aufsaugen
Eine Alternative zu den Entfeuchterkissen sind Hausmittel wie Katzenstreu, Reis oder Kaffeepulver. Diese werden in einen wasserdurchlässigen, aber verschließbaren Behälter, beispielsweise einen Jutesack, gefüllt und ins Auto gelegt. Das Auslegen des Innenraums mit saugfähigen Zeitungen ist ebenfalls hilfreich, aber weniger effektiv.
Heizlüfter einsetzen
Ein kompakter Heizlüfter beschleunigt den Trocknungsprozess und ist sehr nützlich, wenn viel Wasser im Innenraum vorhanden war, das zunächst abgeschöpft werden musste. Die Beschleunigung des Trocknens verhindert, dass sich ein muffiger Geruch im Innenraum festsetzt.
Auto professionell reinigen lassen
Wenn sich sehr viel Nässe im Innenraum gesammelt hat und die Polster bereits Anzeichen von Schimmelbesiedelung zeigen, ist eine professionelle Reinigung des Autos die einzige Möglichkeit, Feuchtigkeit gründlich zu beseitigen.
Fachbetriebe für Autoaufbereitung haben sich darauf spezialisiert, Polster und textile Materialien gründlich zu reinigen und Feuchtigkeitsschäden zu beseitigen. Hat die Feuchtigkeit die Elektronik beschädigt oder zu Rostfraß geführt, ist eine Instandsetzung in der Werkstatt erforderlich. Gleiches gilt, wenn eine defekte Klimaanlage das Feuchtigkeitsproblem verursacht hat.
Feuchtigkeit im Auto künftig verhindern
Um zu verhindern, dass sich zu viel Feuchtigkeit im Auto sammelt, sollten Sie die oben genannten Ursachen vermeiden und technische Defektezeitnah reparieren lassen. Wenn die Regenabläufe regelmäßig gereinigt, Innenraumfilter, Wärmetauscher und Klimaanlage kontrolliert und poröse Dichtungen ausgetauscht werden, sind damit viele Fehlerquellen beseitigt. Vermeiden Sie außerdem Unachtsamkeiten beim Verschließen und Parken des Fahrzeugs und achten Sie darauf, dass Sie selbst und Mitfahrer nicht zu viel Feuchtigkeit ins Auto tragen (z. B. Schnee an den Schuhen, nasse Kleidung). Darüber hinaus ist es wichtig, bereits bei ersten Anzeichen eines modrigen Geruchs nach Lecks zu suchen und diese in einem Fachbetrieb schließen zu lassen.
Feuchtigkeit im Auto – Auto & Zweirad
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