" Viele Frauen wünschen sich, ihre Haare zu blondieren. Erfahren Sie hier, warum Sie für die Typveränderung einen Termin beim Friseur vereinbaren sollten und was bei einer Blondierung zu beachten ist.
Haare blondieren – Warum wünschen sich viele Frauen blonde Haare?
Viele Frauen möchten ihre Haare blondieren lassen, obwohl die Einstellungen zu blonden Haaren durchaus ambivalent sind. Einerseits kursieren immer wieder Blondinen-Witze und es gibt viele Vorurteile gegenüber blonden Frauen. Andererseits ist diese Haarfarbe wesentlich mehr als ein Trend und unabhängig von Modeströmungen dauerhaft aktuell . Blondhaarige Frauen werden beneidet und gelten als besonders feminin und begehrenswert . Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass blonde Haare rein statistisch betrachtet etwas Besonderes sind. Lediglich zwei Prozent aller Menschen weltweit haben naturblondes Haar.
Der Ausspruch „ Blondes have more fun “ drückt aus, dass blonden Menschen grundsätzlich eine bessere Wirkung auf andere zugesprochen wird. Die vermeintlich höhere Attraktivität hat wiederum positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, sodass sich ein selbstverstärkender Effekt ergibt.
Es ist somit nicht verwunderlich, dass sich Frauen mit braunem, rotem oder schwarzem Haar die Haare blondieren möchten. Doch dabei gibt es einiges zu beachten, denn eine Blondierung ist eine enorme Strapaze für das Haar und die Kopfhaut . Deshalb sollten Sie einen Termin im Friseursalon vereinbaren, wenn Sie eine grundlegende Typveränderung planen.
So alt wie die Menschheit – der Traum von schönem Haar
Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, die Haare schonend zu blondieren. Doch bereits im alten Ägypten versuchten Frauen, ihre Haarfarbe zu optimieren. Archäologen fanden heraus, dass dafür schon vor über 5.000 Jahren Henna als Haarfarbe verwendet wurde. Henna verlieh den dunklen Haaren kupferfarbene Nuancen. Später färbten die Ägypterinnen ihre Haare mit Indigo , um der Haarpracht einen bläulichen Touch zu verleihen.
Im antiken Griechenland nutzten wohlhabende Damen Perücken aus hellem Echthaar , das von Sklavinnen stammte. Ärmere Frauen verwendeten Tinkturen aus Zitronensaft und Kamille, um die Haare aufzuhellen. Im alten Rom standen Echthaarperücken aus den Haaren germanischer Sklavinnen ebenfalls hoch im Kurs. Außerdem experimentierten die Römer mit verschiedenen Naturmitteln und Meerwasser , um ihre dunklen Haare auszubleichen.
Ab der Neuzeit wurden immer mehr Methoden entwickelt, um Haare zu blondieren. Im 16. Jahrhundert entfärbte man Haare beispielsweise mit dem sogenannten „ venezianischen Blond “, um dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Dieses Haarfärbemittel bestand aus Schwefel, Honig und Alaunstein und wirkte, wenn die Haare gleichzeitig prallem Sonnenlicht ausgesetzt wurden.
Der Durchbruch in Sachen Blondierung wurde 1818 erzielt, als Chemiker in London entdeckten, dass man Haare mit Wasserstoffperoxid aufhellen kann, um sogar schwarze und braune Haare zu blondieren. Seitdem wurde Blondierungen immer weiter verbessert und 1907 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Eugene Paul Louis Schueller entwickelte die allererste Haarfarbe , welche komplett aus für die Gesundheit unschädlichen Chemikalien bestand. Er gründete die französische Kosmetikmarke, aus der 1936 die bis heute weltbekannte Marke LÓreal entstand. LÓreal stellte die Blondierung „ Dream Blond “ her, deren Hauptbestandteile Ammoniak und Wasserstoffperoxid waren. Fortan konnten sich die Frauen auf der ganzen Welt den Traum von blonden Haaren erfüllen.
Seit dieser Zeit wechselten die Trends im Bereich der Haarfarben immer wieder. Blondierungen standen und stehen jedoch über all diesen Modetrends. Heutzutage gibt es verschiedenste Haarfärbeprodukte und viele werden für das Färben zuhause angeboten. Von einer DIY-Blondierung ist jedoch unbedingt abzuraten . Wird die Blondierung nicht professionell durchgeführt, drohen nicht nur Haarschäden und Verätzungen der Kopfhaut. Das Ergebnis entspricht außerdem leider häufig nicht den Erwartungen und wirkt stattdessen unnatürlich.
Warum sollte man die Haare im Friseursalon blondieren lassen?
Jede Blondierung ist eine Strapaze für das Haar , deshalb ist es nicht sinnvoll, die Haare selber zu blondieren. Das gilt ganz besonders für sehr dunkle oder häufig gefärbte Haare. Professionelle Friseur:innen blondieren Ihre Haare nicht nur besonders schonend. Dank der eingehenden Beratung wird auch die Auswahl des passenden Blondtons erheblich erleichtert. Zudem werden Sie im Friseursalon hinsichtlich der Schnelligkeit der Farbveränderung beraten. Während man hellbraunes Haar durchaus in einem Schritt blondieren kann, ist dies beim schwarzem Haar nicht zu empfehlen. In diesem Fall wird eine schrittweise Annäherung an den gewünschten Blondton das bessere Ergebnis liefern. Zwischen den Blondierungsschritten sollten jeweils mehrere Monate liegen.
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Welcher Blondton ist passend?
Blond ist nicht gleich blond. Die Farbpalette reicht von kühlem Platinblond über warmes Goldblond bis zu Dunkelblond . Der Vorteil dieser Vielfalt liegt auf der Hand: Es gibt für jeden Typ den passenden Blondton. Erfahrene Friseur:innen orientieren sich bei der Auswahl des Blondtons am Hauttyp ihrer Kund:innen, um ein insgesamt harmonisches Ergebnis zu erzielen.
Es werden folgende Hauttypen unterschieden:
1) Helle, klare Haut
2) Rosige Haut
3) Haut mit bronzenem Schimmer
4) Sehr helle Haut
Helle, klare Haut
Die helle, klare Haut ist meist mit roten Wangen und einer Neigung zu Sommersprossen verbunden und die Augenfarbe ist grün, blau oder grün-blau. Meist sind die Haare bei Frauen dieses Hauttyps rötlich oder blond. Besonders schön wirken dann Blondtöne wie Gold- oder Honigblond oder rotstichige Blondnuancen wie das derzeit angesagte Erdbeerblond .
Rosige Haut
Rosige Haut hat meist einen bläulichen, kühlen Hautunterton. Die Augenfarbe ist ebenfalls eher kühl, beispielsweise grün, blau oder graublau und die Haarfarbe variiert von aschblond bis brünett. Natürliche Ergebnisse werden mit einer platin- oder aschblonden Blondierung erzielt.
Haut mit bronzenem Schimmer
Menschen mit diesem Hauttyp haben meist leuchtend blaue, grüne oder braune Augen und dunkelbraune Haare, die manchmal rötliche Reflexe aufweisen. Wenn Sie zu diesem Hauttyp gehören, stehen Ihnen wahrscheinlich warme Blondtöne wie Goldblond besonders gut.
Sehr helle Haut
Diese Haut wird auch als Schneewittchen-Teint bezeichnet. Zum kühlen Hautunterton passen die gleichermaßen kühlen Augenfarben (eisblau, grau, grün, dunkelbraun). Wenn Sie einen hellen Blondton auswählen würden, wäre die Wirkung eher unnatürlich und die Haut würde kränklich-blass wirken. Die bessere Wahl sind dunklere Blondtöne .
Wie funktioniert eine Blondierung?
Die Haare zu blondieren ist etwas anderes, als die Haare zu färben. Bei einer Haarfärbung entsteht der Effekt dadurch, dass Haarpigmente in die Haarstruktur eindringen. Die Blondierung geht vollkommen anders vor, denn beim Blondieren werden dem Haar Pigmente entzogen . Zu diesem Zweck wird die Schuppenschicht der Haare durch ein alkalisches Mittel geöffnet und die Oberfläche aufgeraut. Dadurch können die Oxidationsmittel ins Innere der Haare eindringen und dort die Farbpigmente , das Melanin, auflösen . Die Dauer der Einwirkzeit bestimmt den Grad der Aufhellung.
Das Ergebnis ist abhängig von der Ausgangshaarfarbe und der Beschaffenheit des Haares . Wenn man die Haare in Eigenregie blondiert, kann es durchaus passieren, dass die Haarpracht nicht wie gewünscht weißblond, sondern gelblich, orange oder rötlich schimmert. Schlimmstenfalls leuchten die Haare nicht blond, sondern grün. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Blondierung im Friseursalon durchführen lassen.
Friseur:innen verfügen über die nötige Erfahrung und das Fachwissen, um Haare schonend zu blondieren und Pannen zu vermeiden. Im Rahmen der Ausbildung eignen sich die Experten alle nötigen Kenntnisse im Hinblick auf Farbpigmente, Haarstrukturen und chemische Reaktionen an. Darüber hinaus wissen die Friseur:innen genau, wie man schonend bereits gefärbte Haare blondieren kann. Durch kontinuierliche Beobachtung der chemischen Reaktion stellen Friseur:innen fest, wann es Zeit ist, den Blondierungsvorgang zu beenden . Auch dafür ist ein geübtes Auge erforderlich, denn die Haarfarbe wirkt nach dem Trocknen völlig anders.
Je dunkler die Ausgangshaarfarbe ist oder je häufiger die Haare gefärbt wurden, desto wichtiger ist es, von Selbstversuchen Abstand zu nehmen. Nachdem die Haare die gewünschte Helligkeit erreicht haben erfolgt eine Veredelung zum finalen Blondton .
Im Friseursalon wird man Sie außerdem kompetent beraten und Ihnen beispielsweise durch Färben einer Teststrähne einen Eindruck vom Farbergebnis der Blondierung verschaffen.
Haare blondieren ohne Gelbstich
Beim Blondieren werden die natürlichen oder künstlichen Farbpigmente zerstört. Aber besonders die rötlichen Farbpigmente lassen sich nicht vollständig entfernen . Friseur:innen werden deshalb eine Abmattierung vornehmen, um diese restlichen Pigmente zu neutralisieren, die den gefürchteten Gelbstich verursachen. Diese neutralisierenden Farbpigmente verbleiben leider nicht dauerhaft im Haar. Um den Gelbstich zu bekämpfen, muss man deshalb nach ein paar Wochen erneut die Abmattierung beim Friseur wiederholen lassen und mindestens einmal wöchentlich ein professionelles Silbershampoo benutzen.
Haare heller färben ohne blondieren?
Es ist möglich, nicht coloriertes Haar schonend einige Nuancen aufzuhellen , ohne es zu blondieren. Dabei werden dem Haar natürliche Farbpigmente entzogen und im gleichen Schritt künstliche Farbpigmente eingelagert. Naturblonde Haare können auf diese Weise zu einem warmen Honigblond oder Goldblond werden. Es ist jedoch nicht möglich , mit dieser Technik kühle, aschige Blondtöne zu kreieren oder braune Haare hellblond zu färben. Wenngleich eine Aufhellung für die Haare weniger strapaziös ist als eine Blondierung, werden dabei doch ebenfalls Farbpigmente entfernt und ein dauerhaftes Ergebnis erzielt. Haare aufhellen ohne blondieren ist somit manchmal die bessere Wahl.
Haare blondieren in der Schwangerschaft?
Wenn man braune Haare blondiert, wird spätestens nach einem Monat ein deutlicher Ansatz sichtbar, denn die nachwachsenden Haare sind wesentlich dunkler. Ob man Haare in der Schwangerschaft blondieren darf ist umstritten. Beim Blondieren werden Chemikalien wie Ammoniak oder Wasserstoffperoxid verwendet. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Substanzen über die Kopfhaut in den Organismus und damit auch zum ungeborenen Baby gelangen. Bis jetzt gibt es keine ausreichenden Studien, die bestätigen, dass dies zu einer Schädigung des Ungeborenen führt, oder dass es völlig ungefährlich ist.
Es ist außerdem möglich, dass die Blondierung in der Schwangerschaft anders ausfällt , da sich die Struktur der Haare aufgrund der Hormonumstellung verändert. Deswegen kann das Ergebnis heller oder dunkler ausfallen.
Wenn Sie Ihre Haare in der Schwangerschaft blondieren möchten, sollten Sie bis zum zweiten Trimester warten . Dann sind alle lebenswichtigen Organe des Kindes bereits angelegt, sodass die Gefahr von negativen Auswirkungen am geringsten ist.
Welche Nachteile sind mit einer Blondierung verbunden?
Blondierungen sind nicht für alle Haartypen geeignet . Wenn Ihr Haar sehr dunkel oder bereits sehr strapaziert ist, sollten Sie sich vor der Blondierung unbedingt im Friseursalon beraten lassen. Je dunkler die Haare sind, desto mehr Farbpigmente müssen durch den Vorgang der Blondierung zerstört werden. Dadurch werden sowohl die Haare als auch die Kopfhaut stark belastet . Wasserstoffperoxid greift die Keratinstränge im Haar an und bewirkt eine Lockerung dieser Stränge. Ammoniak schädigt zusätzlich die Cuticula, die äußere Haarschicht. Die Schädigung der Haarstruktur führt zu dauerhaft trockenem und sprödem Haar , das anfällig ist für Spliss und Haarbruch .
Manchmal ist es sinnvoll, zunächst eine Probesträhne färben zu lassen, um sich vorab davon zu überzeugen, dass das Farbergebnis wie gewünscht ausfällt und die Haarstruktur nicht zu stark geschädigt wird. Eine weitere Gefahr betrifft vor allem Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen. In diesem Fall ist ein Allergietest 24 Stunden vor der Blondierung unverzichtbar.
Wenn Sie Ihre Haare im Friseursalon blondieren lassen, reduzieren Sie das Risiko unerwünschter Farbergebnisse und Schädigungen von Haar und Kopfhaut auf ein Minimum. Bedenken Sie dennoch, dass blondiertes Haar dauerhaft mehr Pflege benötigt.
Balayage und Strähnchen – Alternativen zur Blondierung
Sie wünschen einen intensiven und harmonischen Blondierungseffekt , ohne die Haare allzu sehr zu strapazieren? Dann ist die Balayage Technik oder das Blondieren von Strähnchen eine sinnvolle Alternative. Beide Varianten haben außerdem den Vorteil, dass eine regelmäßige Blondierung des Ansatzes nicht erforderlich ist und ein besonders natürliches Ergebnis erzielt wird.