Holzdecke streichen: Diese Möglichkeiten haben Sie beim Holzanstrich

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Ob Holzdecke weiß streichen oder lasieren: Ein frischer Anstrich sorgt für eine neuwertige Optik und steigert den Wert der Immobilie. Ihr Malerbetrieb berät Sie dazu gerne.

Holzdecke
von Tracy Elford über Pexels

Holzdeckenanstrich – gängige Techniken im Überblick

Viele Menschen mögen hölzerne Fassaden und Decken in Innenräumen, da sie eine gemütliche Atmosphäre erzeugen. Das kann sich jedoch ändern, wenn die Holzdecke bereits alt ist und kleine oder größere Schäden aufweist. Dann wirkt das Holz schnell „schäbig“ und von der Ästhetik des traditionellen Looks ist kaum noch etwas übrig. 

‌Oft werden alte Holzdecken als zu dunkel empfunden und der Raum erscheint düster und bedrückend. Tatsächlich lassen zu dunkle Farben die Decke niedriger und Räume allgemein kleiner wirken. Das durch UV-Strahlen verfärbte Holz sticht vor allem dann hervor, wenn die Wände im Raum bereits neu gestrichen wurden.

‌In diesem Fall lohnt es sich, über eine Renovierung mit Neuanstrich nachzudenken. Mit den richtigen Arbeitsschritten kann der Holzdecke wieder zu neuem Glanz verholfen werden. Die natürliche Holzoptik kann mit verschiedenen Mitteln erhalten bzw. akzentuiert oder mit pigmentiertem Anstrich weiß oder bunt gestrichen werden.


Holzdecke ablaugen

Ablaugen, auch Abbeizen genannt, ist eine Technik, um eine Holzoberfläche mithilfe eines chemischen Mittels von Farbe, Lack oder einer dicken Ölschicht zu befreien. Durch das Ablaugen kommt die natürliche Maserung des Holzes wieder zum Vorschein. Die Abbeize eignet sich also, wenn die originale Holzoberfläche einer bereits lackierten Holzdecke wiederhergestellt oder die Decke neu geölt werden soll. Ablaugmittel sind als alkalische Mittel (für ölhaltige Anstriche) und mit Lösemitteln versetzt (für Acryllacke und Dispersionsfarbe) erhältlich. 

‌Das Ablaugen allein bildet keine Schutzschicht für das hölzerne Material. Diese Methode ist also lediglich als Vorarbeit geeignet. Die Holzdecke wird nach dem Ablaugen zumindest gewachst bzw. geölt.


Holzdecke lasieren

Lasuren für hölzerne Oberflächen sind nach wie vor die beliebteste Methode, um das Material haltbar zu machen. Das Besondere an einer Lasur ist, dass sie nicht wie der Lack eine einfache Schutzschicht darstellt. Sie dringt in das Material ein und verschmilzt förmlich mit der Oberfläche. Die ursprüngliche Optik und die Struktur der Holzmaserung bleiben so bestehen, während das Material nachhaltig vor äußeren Einflüssen geschützt wird. 

‌Ist die Holzdecke bereits lasiert, muss beim Neuanstrich auch wieder Lasur verwendet werden. Bei Holztüren ist es besonders wichtig, bei einem Neuanstrich wieder mit Lasur zu arbeiten, wenn bereits eine vorhanden ist. Auch, wenn die Holztüre bunt angestrichen werden soll, lohnt sich eine Lasur als erste Schicht bzw. Grundierung. So kommt das Holz nicht mit schädlicher Farbe in Berührung und ein Absplittern der Farbe ist viel unwahrscheinlicher. Es gilt jedoch dabei zu beachten, dass Lasur und Lack miteinander kompatibel sind. Ansonsten schaden sich diese gegenseitig: Der Lack hält nicht oder zerstört die Lasur. 

‌Lasuren dringen in das Material ein, jedoch nicht so tief wie beispielsweise Beize. Dafür bieten sie von sich aus eine Schutzschicht, die für den Erhalt der Oberfläche sorgt. Eine Holzlasur ist ein Gemisch aus Pigmenten, Bindemittel und Lösemittel (Wasser, Öl, Spiritus). Die farbgebenden Pigmente dringen nicht ins Holz ein, sondern lagern sich auf der Oberfläche ab. Das Ergebnis ist eine nicht deckende, aber schützende Schicht. Ein weiterer Holzschutz ist daher bei Lasuren unnötig. Lasuren gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich hauptsächlich in ihrem Bindemittelgehalt unterscheiden. Ist auf Ihrer Tür bereits eine Lasurschicht vorhanden, ist es wichtig, dass wieder eine Lasur mit demselben Bindemittelgehalt zum Einsatz kommt. 

‌Es gibt übrigens auch Lasuren mit weißer Farbe – eine Methode, um die Farbe des Holzes aufzuhellen und die originale Maserung trotzdem beizubehalten. Soll die Decke weiß lackiert werden, kann die weiße Lasur zudem als Grundierung dienen.


Holzdecke wachsen oder ölen

Eine gut erhaltene Holzdecke braucht nicht immer einen Neuanstrich. Alternativ kann diese auch mit speziellen Wachsen und Ölen für Holz behandelt werden. Diese Methode ist besonders schonend und sorgt für eine saubere, natürliche Optik. Das passende Öl oder Wachs hilft der Holzoberfläche beim Aushärten, ohne dabei die natürlichen Eigenschaften des Kernmaterials anzugreifen. Zudem wird die Oberfläche wasserabweisend gemacht. Ölen ist nicht zuletzt umweltfreundlicher und nachhaltiger als etwa eine Behandlung mit Beiz-, Lack- oder Lasur-Produkten.


Holzdecke lackieren

Wollen Sie für die Holzdecke Lack verwenden, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Klarlack: Auch transparenter Lack kann infrage kommen, wenn die Holzmaserung erhalten bleiben soll. Im Gegensatz zu Lasur und Beize legt sich Lack als zusätzliche Schicht über die Oberfläche und dringt nicht in das Material ein. Er wird zudem dazu verwendet, Buntanstriche zu versiegeln. 
  • Kreidelack: Als Kreidefarbe bezeichnet man Farben, denen beigemischte Kreide einen besonderen Effekt verleiht. Diese Farben zeichnen sich durch ihre dickflüssige Konsistenz und samtig-matte Oberfläche aus. Durch seine Dickflüssigkeit und hohen Bindemittelgehalt ist Kreidelack für Holzdecken besonders gut geeignet, da er kaum tropft. Ein weiterer Vorteil von Kreidelack ist, dass in manchen Fällen keine Grundierung nötig ist. 
  • Pigmentlack: Soll die Holzdecke am Ende reinweiß oder farbig sein, kommen verschiedene Lacke mit Farbpigmenten und dem richtigen Bindemittelgehalt zum Einsatz. Für den Farbanstrich werden heute besonders häufig (PU-)Acryllacke verwendet.  

Unabhängig von der Art des Lacks muss die Holzdecke vor dem Anstrich durch Anschleifen aufgeraut werden, damit die Farbe auf dem Material haftet. Zudem ist die passende Grundierung nötig, die mit der Art des Lackes kompatibel ist. Als Grundierung wird für gewöhnlich sogenannte Isolierfarbe verwendet. Manche Kreidefarben benötigen keine Grundierung und es muss auch nicht oder nur geringfügig abgeschliffen werden.


Holzdecke weiß streichen

Eine weiß gestrichene Holzdecke ist optimal, um eine moderne und saubere Optik zu erzeugen. Die weiße Farbe bringt mehr Helligkeit in den Raum und lässt diesen optisch größer wirken. Soll die weiße Farbe die originale Maserung komplett abdecken, reicht weiße Lasur nicht aus. 

‌In diesem Fall ist eine Lackierung notwendig. Die Lasurschicht ist dennoch nützlich: Sie kann als Grundierung dienen, die das Holz vor schädlicher Farbe besser schützt. Lässt man die Grundierung weg, kann es sein, dass die reinweiße Farbe nicht lange erhalten bleibt und sich gelblich verfärbt. 

‌Doch auch mit weißer Lasur sind meist mindestens zwei Schichten Lack notwendig, bis die Farbe wirklich deckt. 

‌Wird die weiße Farbe anschließend doch als zu hell empfunden, kann jederzeit eine etwas dunklere Farbe wie Beige oder Hellgrau aufgetragen werden.


Holzdecke beizen

Wenn Sie einen sehr natürlichen Effekt mit freiliegender Holzstruktur wünschen, können Beizmittel verwendet werden. Beizen sind in Wasser, Testbenzin oder Spiritus gelöste Farbstoffe, die tief ins Holz eindringen. Der Farbton kann dabei sehr individuell angemischt werden und das Holz dunkler färben, sodass die feinen Strukturen hervorgehoben werden. Vor dem Auftragen muss die Oberfläche immer erst poliert werden. 

‌Beize schützt das Material vor Schimmelpilzen. Für den Oberflächenschutz reicht eine Beize allein jedoch nicht aus. Eine Versiegelung durch einen transparenten Anstrich ist im Nachhinein notwendig. Beizen gehört allgemein zu den komplizierteren Verfahren. Die Farbe kann im Holz aufgrund von lokalen Strukturunterschieden ungleichmäßig ausfallen.


Voraussetzungen und Vorarbeiten

Unabhängig davon, für welches Vorgehen Sie sich konkret entscheiden, müssen vor Beginn der Arbeiten einige Vorbereitungen im entsprechenden Zimmer getroffen werden. Alles, was einigermaßen beweglich ist, wie Stehlampen, Stühle, Tische und andere kleinere Möbel, sollte nach Möglichkeit vor dem Streichen aus dem Zimmer geräumt werden. 

‌Je leerer der Raum letztlich ist, desto besser und zügiger lässt sich arbeiten. Ist das nicht möglich oder sind einzelne Möbel zu sperrig, um sie wegzuräumen, sollten sie in der Raummitte zusammengestellt und komplett mit Folie abgedeckt werden – ebenso wie der Fußboden. Farbspritzer lassen sich nur schwer von Laminat-, Fliesen- oder Holzböden entfernen. Deshalb sollte der Boden komplett mit Malervlies und Folie bedeckt werden. Zudem kommt Malerkrepp beim Abkleben von Tür- und Fensterrahmen zum Einsatz. Die Ränder der Wände sollten an den Übergängen zur Decke ebenfalls abgeklebt werden. 

‌Deckenlampen werden am besten abmontiert. Schalten Sie daher die Sicherung aus und schauen Sie sich die einzelnen Lampen an: Direkt in die Decke eingelassene Beleuchtung wie Spots können Sie einfach abdecken oder abkleben. Hänge- oder Pendellampen sollten Sie vor dem Streichen besser entfernen. 

‌Zudem sollte die Heizung heruntergedreht und Zugluft vermieden werden. Dann kann die Farbe ebenmäßiger trocknen. Das verhindert Flecken und Streifenbildung. Aus demselben Grund sollten auch die Fenster im Raum nicht unbedingt aufgerissen werden, auch wenn es bei der Arbeit warm wird. Besser ist es, erst nach dem Streichen zu lüften.

Achtung:
Nach dem Streichen sollte das Krepp abgezogen werden, solange die Farbe noch feucht ist. Ansonsten könnte die Farbe beim Entfernen teilweise mitgerissen werden, wodurch die Kanten unsauber und ausgefranst aussehen.

Wer nicht nur die Decke, sondern auch die Fassade streichen oder renovieren möchte, sollte immer am besten mit der Decke anfangen. Mehr Infos können Sie im entsprechenden Artikel nachlesen.


Holzdecke streichen lassen: Professionelle Hilfe lohnt sich


Gefahren und Fehler bei DIY

Farbe kaufen und Decke einfach selber streichen? Sind Sie unerfahren, ist in jedem Fall davon abzuraten. 

‌Das Malerhandwerk gehört laut Arbeiterschutzgesetz zu den gefahrengeneigten Tätigkeiten. Eine tragende Rolle spielt diesbezüglich die Arbeit auf Leitern. Bei einer Leiter muss in jedem Fall ein sicherer Stand gewährleistet werden. Auch der Aufstellwinkel und der Untergrund müssen Beachtung finden. Eine Überlastung ist ebenso unzulässig wie die Verwendung von beschädigten Arbeitsmitteln. In der Praxis zeigt sich häufig, dass zugunsten der Bequemlichkeit auf entsprechende Sicherheitsvorkehrungen verzichtet wird. 

‌Vorausgesetzt wird zudem die zweckmäßige Ausstattung mit passender Arbeitskleidung zum Arbeitsschutz. Handschuhe schützen vor Chemikalien und vor Schnittwunden. Ein Augenschutz ist für Maler:innen ebenso wichtig wie das Tragen von passgenauen Sicherheitsschuhen. Sicherheitsschuhe sorgen für den festen Tritt auf Leitern und schützen gleichzeitig die Füße. Eine Besonderheit gegenüber konventionellem Schuhwerk liegt darin, dass in der Regel eine Resistenz gegen aggressive Flüssigkeiten besteht. Es ist problemlos möglich, die Schuhe von Farbe zu reinigen, ohne dass diese Schaden davontragen. 

‌Der bei Polier- und Schleifarbeiten entstehende Feinstaub macht nicht nur viel Schmutz (der im Nachhinein nur sehr schwer wieder zu beseitigen ist). Werden die nötigen Sicherheitsvorkehrungen nicht getroffen, ist die Gefahr groß, dass der Staub eingeatmet wird oder in die Augen gelangt. Das führt schnell zu gereizten Schleimhäuten. 

‌Arbeitsunfälle sind aufgrund der Gefahrengeneigtheit dieses Handwerks auch unter Berufsmaler:innen hoch. 

‌Türen zu streichen bzw. lackieren ist eine Wissenschaft für sich und man benötigt viel Fingerspitzengefühl dafür. Ansonsten kann es schnell zu Fehlern kommen. Beim Streichen bzw. Lackieren von Holzdecken sind auch kleine Missgeschicke später deutlich sichtbar, deshalb sind ordentlich durchgeführte Vorarbeiten sehr wichtig. 

‌Zu starkes und intensives Schleifen kann zu Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche führen und lässt diese unschön aussehen. Viele reinigen die Decke zudem nicht gründlich genug vor dem Anstrich. Wenn Staubpartikel auf der Holzfläche verbleiben, ist es nicht möglich, eine perfekt ebene Lackschicht zu erzielen. Außerdem haften die meisten Lacke und Farben nicht so gut auf einer schmutzigen Oberfläche. Das bedeutet, dass die Schichten nach einiger Zeit abblättern können und die Decke bald erneut gestrichen werden muss.


Holzdecke streichen lassen: Kosten

Die Kosten richten sich beim Maler immer nach der Zahl der erforderlichen Anstriche. Reichen ein einfaches Anschleifen und ein einmaliger Anstrich aus, bewegen sich die Kosten meist in einem Rahmen von unter 10 Euro pro Quadratmeter. 

‌Den Gesamtpreis können Sie letztlich nur bei Ihrem Malerbetrieb in Ihrer Nähe erfragen. Beratung und konkrete Angebote sind zunächst unverbindlich und kostenlos. Mit dem Dienstanbieter vereinbaren Sie einen Kostenvoranschlag. So sind Sie gesetzlich abgesichert, dass der Endpreis nicht unerwartet hoch ausfällt. Der Kostenvoranschlag darf um nicht mehr als 10 % überschritten werden.


Preisfaktoren: Überblick

  • Größe der Deckenfläche 
  • Anzahl der Schichten/Anstriche  
  • Preisgestaltung des ausführenden Malerbetriebs 
  • Nebenarbeiten (Abkleben, Ausbesserungsarbeiten etc.) 
  • Materialkosten für die verwendete Farbe
  • Arbeitszeit und Anfahrt der Handwerker:innen 

Holzdecke streichen – Bauen & Wohnen