Pickel ausdrücken – warum man dem Drang widerstehen sollte
Pickel sind zwar in der Regel nicht gesundheitsgefährdend, aber dennoch überaus lästig und manchmal auch schmerzhaft. Es ist deshalb verständlich, dass viele Menschen zur Selbsthilfe greifen und Pickel kurzerhand selber ausdrücken. Das ist jedoch besonders dann gefährlich, wenn der Pickel entzündet ist. Im Gesicht Pickel auszudrücken, kann sogar lebensbedrohende Folgen haben. Deshalb sollte man unbedingt dem Drang widerstehen und stattdessen einen Termin im Kosmetikstudio vereinbaren. Dort werden Hautunreinheiten professionell und unter hygienisch einwandfreien Bedingungen behandelt. Informieren Sie sich hier, warum Ärzt:innen vom sogenannten „tödlichen Dreieck“ sprechen, mit welchen Methoden Kosmetiker:innen Pickel im Kosmetikstudio professionell behandeln und wann es sinnvoller ist, einen Hautarzt zu konsultieren.
Pickel und Hautunreinheiten – ein weit verbreitetes Problem
Die meisten Menschen haben ab und zu mit Hautunreinheiten zu kämpfen und möchten die Pickel loswerden. Besonders in Zeiten hormonellen Ungleichgewichts treten vermehrt Pickel und Mitesser auf. Dementsprechend sind Teenager in der Pubertät und Schwangere häufig betroffen. Während Jugendliche oft jahrelang unter den Hautunreinheiten leiden, können sich Schwangere darauf freuen, dass die Pickel nach der Schwangerschaft von allein verschwinden.
Akne ist die am weitesten verbreitete dermatologische Erkrankung. Eine ungesunde Ernährung, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum tragen dazu bei, dass sich vermehrt Pickel am Rücken, im Gesicht und am Dekolleté bilden. Besonders betroffen ist die sogenannte T-Zone (Stirn, Nase, Kinn).
Am ärgerlichsten sind stark entzündete Pickel, die sich bevorzugt vor einem wichtigen Termin mitten im Gesicht zeigen. Obwohl es ihnen bewusst ist, dass Herumdrücken zur Verschlimmerung der Entzündung führt, versuchen die meisten Menschen, das Problem selbst zu lösen.
Wie entstehen Pickel und andere Hautunreinheiten?
Hautunreinheiten entstehen, wenn die Haut zu übermäßiger Verhornung neigt und zu viel Hautfett produziert wird. Dadurch verstopfen die Ausgänge der Talgdrüsen (Follikelausgänge). Der Talg fließt nicht ab wird zu einem Pfropf. Dieser Pfropf aus aufgestautem Talgdrüsensekret ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Das Immunsystem reagiert mit einer Entzündung auf die Vermehrung der Bakterien.
Umgangssprachlich wird der Begriff Pickel für geschlossene Komedonen verwendet. Diese Hautunreinheiten sind an der weißen Verfärbung leicht zu erkennen und werden deshalb als Whiteheads bezeichnet. Geschlossene Komedonen entstehen dadurch, dass der Follikelausgang verstopft ist und ein weißlicher Pfropf aus Talg- und Hornablagerungen hindurchschimmert. Aufgrund der Verstopfung kommt es zu einer Entzündung. Schreitet diese Entzündung fort, bilden sich eitrige Pusteln.
Harmloser als die Whiteheads sind die sogenannten Blackheads. Dabei handelt es sich um offene Komedonen. Die Follikelausgänge sind nicht komplett verstopft und geschlossen, sodass der Talg an der Luft oxidiert und sich die typischen schwarzen Mitesser bilden. Die Verfärbungen sind somit kein Anzeichen von Schmutz, sondern ebenfalls auf die vermehrte Talg- und Fettbildung zurückzuführen. Offene Komedonen sind „nur“ ein kosmetisches Problem und führen selten zu entzündeten Pickeln.
Als Hauptursache für die Entstehung von Akne gelten mittlerweile Mikroentzündungen der Haut. Diese winzigen Entzündungen sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, verursachen jedoch sich immer weiter verschlimmernde Entzündungen der Haut. Das Immunsystem reagiert auf Bakterien oder männliche Sexualhormone (Androgene). In Kombination mit einer verstärkten Verhornung (Hyperkeratose) und einer übermäßigen Produktion von Hautfett (Seborrhö) führt das zu den gefürchteten hartnäckigen Pickeln.
In schweren Fällen bricht sogar die Follikelwand auf. Dann dringen Fettsäuren, Lipide, Zellfragmente, Hornzellen sowie Bakterien in das umliegende Gewebe ein und verursachen schmerzhafte Abszesse.
Um derartige Probleme zu vermeiden, sollten Sie rechtzeitig handeln. Wenn sich die ersten entzündeten Pickel zeigen, ist es sinnvoll, einen Termin im Kosmetikstudio zu vereinbaren. Haben sich bereits Abszesse gebildet oder es besteht ein großer Leidensdruck, ist der Hautarzt (Dermatologe) ein geeigneter Ansprechpartner. Die professionelle Behandlung wird an den Ursachen ansetzen, um den Entzündungsprozess zu mildern. Nicht fachgerechtes Ausdrücken bewirkt leider meist das Gegenteil. Die Entzündung verschlimmert sich und es kommt sogar zur Bildung dauerhafter Aknenarben.
Warum sollte man Pickel und Mitesser nicht selbst ausdrücken?
Soll man Pickel ausdrücken oder nicht? Das Ausdrücken von Pickeln und Mitessern galt lange Zeit als sinnvolle Selbsthilfe. Inzwischen warnen Ärzt:innen vor den Folgen einer derartigen Selbstbehandlung. Wenn das entzündete Hautareal gedrückt oder sogar gequetscht wird, kommt es zu einer weiteren Reizung. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Keime und Bakterien eindringen und zu einer Verschlimmerung der Entzündung führen. Entleert sich der Pickel nicht und Sie versuchen trotzdem weiter, den Pickel auszudrücken, wird das Sekret in den Follikelkanal gedrückt. Dann breitet sich die Entzündung aus. Bei immungeschwächten Menschen kann sich daraus sogar eine Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln.
Vielfach helfen Betroffene sogar mit Nadeln, Nagelscheren oder anderen spitzen Gegenständen nach, verletzen die Haut und erleichtern so den Krankheitserregern sich auszubreiten. Neben diesen Akutfolgen verursacht das unsachgemäße Ausdrücken von Pickeln unschöne Narben, die nicht wieder verschwinden.
Lebensgefahr – das tödliche Dreieck
Es klingt zwar etwas reißerisch, ist aber dennoch eine reale Gefahr: Das Ausdrücken von Pickeln kann lebensgefährliche Folgen haben und zum Tod führen. Der englische Dermatologe Dr. Vishal Madan fand heraus, dass innerhalb eines Dreiecks zwischen Oberlippe, Nase und der Partie zwischen den Augen das Ausdrücken von Pickeln schlimmstenfalls tödlich endet.
In diesem imaginären Dreieck (Triangle of Death oder Danger Triangle) verläuft der Sinus cavernosus dicht unter der Haut. Dabei handelt es sich um einen Venenraum mit Blutgefäßen und Nerven, die direkt zum Gehirn führen. Wird in diesem Bereich ein Pickel ausgedrückt, können durch die manuelle Manipulation Krankheitserreger in die Blut- oder Nervenbahn geraten. Aufgrund der Verbindung gelangen diese Erreger dann sehr schnell ins Gehirn. Die Folgen sind teilweise dramatisch: Es besteht die Gefahr einer Blutvergiftung, Hirnhautentzündung oder einer Thrombose, die wiederum zum Schlaganfall führt. Das sind ausnahmslos Erkrankungen mit potenziell tödlichem Ausgang. Ob Sie mit geringem oder großem Kraftaufwand an den Pickeln herumdrücken, ist dabei unerheblich.
Hinweis:
Ebenfalls gefährlich: Nasenhaare ausreißen
Nasenhaare sind über die Blut- und Lymphbahnen ebenfalls direkt mit dem Gehirn verbunden. Die Haarfollikel können sich entzünden und eindringende Keime zu einer Gehirnentzündung führen, welche tödlich verlaufen kann.
Termin im Kosmetikstudio – Pickel vom Profi behandeln lassen
Die Behandlung von Pickeln sollten Sie erfahrenen Expert:innen überlassen. Wenn es sich nicht um eine ausgeprägte Akne handelt, trägt ein regelmäßiger Besuch im Kosmetikstudio zu einer deutlichen Verbesserung des Hautbilds bei. Kosmetiker:innen verfügen über die erforderliche Ausbildung und Ausstattung, um Pickel wirkungsvoll zu behandeln. Im Gegensatz zu den Hautärzten sind sie für die äußere Reinigung der Haut und das sanfte Entfernen akuter Hautunreinheiten zuständig. Außerdem wird im Kosmetikstudio eine auf das individuelle Hautbild abgestimmte Pflegeroutine erklärt, sodass Sie jeden Tag zuhause aktiv etwas gegen Hautunreinheiten unternehmen können.
Ablauf einer Behandlung im Kosmetikstudio
Kosmetiker:innen gehen bei der Behandlung unreiner Haut systematisch vor. Die Kosmetikbehandlung läuft in folgenden Schritten ab:
- gründliche Hautanalyse
- schonende vorbereitende Hautreinigung
- Peeling
- Öffnung der Poren
- professionelle Ausreinigung der Haut
- intensive Hautpflegeprozedur
- Beratung hinsichtlich der täglichen Hautpflege
Nachdem die Kosmetiker:innen die Haut sorgfältig untersucht und dabei festgestellt haben, um welchen Hauttyp es sich handelt, erfolgt eine schonende Hautreinigung. Nach dem Abwaschen gröberen Schmutzes wird ein chemisches Peeling mit AHA- oder BHA-Säuren genutzt, um die Poren von oberflächlichem Schmutz, Hautschuppen und Fett zu befreien. Danach werden die Poren erweitert. Das erfolgt meist mit einem Dampfbad oder mit warmen Kompressen. Auf diese Weise wird die Haut auf die weitere Behandlung vorbereitet.
Anschließend erfolgt die professionelle Ausreinigung der Haut unter sterilen Bedingungen. Verschlossene Poren werden dabei vorsichtig mit den Fingerngeöffnet, um Mitesser und Talg zu entfernen. Die Fachkraft umwickelt die Finger mit einem Kosmetiktuch und vermeidet dadurch Entzündungen sowie oberflächliche Verletzungen der Haut. Sind besonders festsitzende Ablagerungen vorhanden, verwendet man sterile Nadeln, um die Pfropfen aufzustechen und damit das Ausdrücken zu erleichtern.
Die Behandlung im Kosmetikstudio ist zwar maximal hautschonend, aber dennoch eine Strapaze für die Haut. Aus diesem Grund wird jetzt eine beruhigende Maske aufgetragen, um die Haut optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Dann erfolgt eine Abschlussreinigung und das Auftragen einer pflegenden Creme oder eines Serums. Die systematische Entfernung von Komedonen und die gründliche Hautreinigung tragen dazu bei, das Hautbild zu verbessern. Außerdem ist ein Termin im Kosmetikstudio eine Wellnessbehandlung, die Körper und Seele verwöhnt.
Plasmabehandlung: innovative Option der Hautpflege
Die Plasmabehandlung unterstützt eine professionelle Ausreinigung im Kosmetikstudio. Das Verfahren ist unter dem Begriff Fibroblast-Methode bekannt, da die Haut angeregt wird, Fibroblasten zu bilden. Ziel ist es, Bakterien und Keime komplett zu eliminieren, um eine ungestörte Wundheilung zu gewährleisten.
Bei der kalten Plasmabehandlung entstehen spezielle Gase (beispielsweise Ozon), die in Verbindung mit UV-A oder UV-B-Licht alle Krankheitserreger zuverlässig abtöten. Darüber hinaus erzeugt die Plasmabehandlung ein hochfrequentes elektrisches Feld, welches die Mikrozirkulation anregt und somit die Sauerstoffversorgung der Haut optimiert.
Vorteile einer Plasmabehandlung
Die Plasmabehandlung bekämpft die Ursachen von Hautunreinheiten durch eine Behandlung der Follikelausgänge und die Entfernung von Hyperkeratosen. Gleichzeitig wird das Hautgewebe desinfiziert und die Vermehrung der Bakterien, die Akne verursachen, stark reduziert. Das führt wiederum zu einer nachhaltigen Unterdrückung der Entzündungsreaktionen. Gleichzeitig beschleunigt die Plasmabehandlung die Wundheilung und führt zu einer Normalisierung der Funktion der Talgdrüsen. Ein weiterer Vorteil liegt in der positiven Beeinflussung bereits vorhandener Aknenarben.
Wann sollte man einen Hautarzt konsultieren?
Wenn Sie nur ab und zu unter Pickeln leiden, kann dies sehr gut im Kosmetikstudio behandelt werden. Reichen die Pickelentzündungen allerdings bis tief in die Haut und verursachen Schmerzen, ist ein Hautarzt der geeignetere Ansprechpartner. Der Dermatologe wird die Haut gründlich untersuchen, um Krankheiten wie die Akne inversa auszuschließen. Basierend auf der Diagnose wird der Arzt eine passende Therapie einleiten. Die Behandlung von akuten Entzündungen erfolgt mit antibiotischen Cremes. Falls das nicht ausreicht, werden Antibiotika zur oralen Einnahme verschrieben. Des Weiteren gibt es spezielle Cremes, die Retinoide, Azelainsäure oder Benzoylperoxid enthalten. In schweren Fällen werden verschreibungspflichtige Medikamente mit dem Wirkstoff Isotretinoin eingesetzt. Um Nebenwirkungen zu vermeiden und die Therapie bei Bedarf anzupassen, wird der Hautarzt den Erfolg der Behandlung durch regelmäßige Kontrolltermine überprüfen.
Pickel ausdrücken – Schönheit & Gesundheit
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