Was ist Rigips?
Rigips ist eigentlich ein Markenname, der oft synonym für Gipskartonplatten verwendet wird. Es handelt sich um eine Art von Trockenbauwand, die aus einem Gipskern besteht, der von zwei Schichten Karton umhüllt ist. Diese Platten sind in verschiedenen Dicken und Größen erhältlich, was sie zu einem äußerst flexiblen Baustoff macht.
Rigips wird durch Befestigen von Platten an einer stabilen Tragstruktur (wie einem Ständerwerk oder Deckenbalken) verlegt. Zunächst werden die Platten zugeschnitten und dann mit Schrauben oder Nägeln an der Tragstruktur befestigt. Die Stoßstellen werden verspachtelt und mehrmals geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen. Schließlich kann die Rigips-Oberfläche nach Wunsch dekoriert und gestrichen werden.
Rigips ist eine flexible und effiziente Lösung für den Innenausbau von Wänden, Decken und Böden (bspw. auch Estrich. Die Gipskartonplatten haben hervorragende Brandschutz- sowie Schalldämmungseigenschaften und eignen sich auch zum Dachbodenausbauen.
Gipskartonplatten eignen sich beispielsweise auch zur Raumaufteilung, indem mit ihnen neue Wände errichtet werden. So kann auf simple und vergleichsweise sehr kostengünstige Weise neuer Wohn- oder Stauraum geschaffen werden.
Sie sind jedoch weniger geeignet für Feuchträume und Außenputz. Für diese Fälle gibt es allerdings imprägnierte Gipskartonplatten, die unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit ausfallen.
Anwendungsgebiete und Vorteile von Rigips im Überblick
- Innenwände: Rigips eignet sich hervorragend zur Errichtung von Innenwänden in Wohn- und Gewerbegebäuden. Es ermöglicht eine schnelle und saubere Installation.
- Decken: Rigipsplatten können auch für Decken verwendet werden. Sie sind leicht im Gewicht, was die Installation über Kopf erleichtert.
- Schallschutz: Rigipsplatten bieten gute Schallschutzeigenschaften, weshalb sie in Räumen mit besonderen akustischen Anforderungen wie Kinos, Tonstudios oder Wohnungen zwischen den Stockwerken verwendet werden.
- Brandschutz: Rigipsplatten haben eine hohe Feuerbeständigkeit, weshalb sie oft in öffentlichen Gebäuden, Fluren und Treppenhäusern verwendet werden, um den Brandschutz zu gewährleisten.
- Feuchträume: Speziell behandelte, imprägnierte Rigipsplatten, die gegen Feuchtigkeit resistent sind, können in Badezimmern und Küchen eingesetzt werden.
- Design und Dekoration: Rigips kann für anspruchsvolle Design- und Dekorationsprojekte verwendet werden, bei denen gewölbte oder gewellte Oberflächen gewünscht werden.
- Schneller Ausbau: Rigips ermöglicht einen schnellen Ausbau von Räumen, was in Bauprojekten mit engen Zeitplänen von Vorteil ist.
- Kosteneffizienz: Rigips ist im Vergleich zu traditionellen Mauerwerkskonstruktionen oft kostengünstiger.
- Leichte Veränderungen: Im Gegensatz zu festen Mauerwerkswänden können Rigipswände leicht angepasst oder geändert werden, wenn sich die Anforderungen im Laufe der Zeit ändern.
Rigips verspachteln – notwendig?
Rigips oder Gipskartonplatten müssen nicht immer verspachtelt werden, aber in den meisten Fällen ist das Verspachteln ratsam, um eine glatte und ebene Oberfläche zu erzielen. Ob Sie Rigips verspachteln sollten oder nicht, hängt von Ihren spezifischen Anforderungen und der beabsichtigten Verwendung ab.
Verspachteln ist ratsam, wenn
- Sie eine glatte Oberfläche für das Tapezieren, Streichen oder Fliesenlegen wünschen.
- Sie die Sichtbarkeit der Nähte und Schraubenköpfe minimieren möchten.
- Sie Schall- oder Brandschutzeigenschaften verbessern möchten, da das Verspachteln die Platten versiegelt.
Verspachteln ist möglicherweise nicht erforderlich, wenn
- Sie eine rustikale oder industrielle Optik bevorzugen, bei der sichtbare Plattenkanten gewünscht sind.
- Sie Rigips für temporäre oder nicht sichtbare Konstruktionen verwenden.
Hinweis:
In den meisten Wohn- und gewerblichen Anwendungen wird Rigips in der Regel verspachtelt, da dies ein professionelles Finish ermöglicht und die Oberfläche für weitere Dekorations- oder Gestaltungsmöglichkeiten vorbereitet. Die Entscheidung, ob Sie Rigips verspachteln, hängt also von den ästhetischen und funktionalen Anforderungen Ihres Projekts ab.
Rigips spachteln mit Spachtelmasse
Gipskartonplatten werden im Trockenbau verwendet und müssen nicht zwangsläufig verspachtelt werden. Um eine glatte und fugenfreie Oberfläche zu schaffen, werden Wände aus Rigips jedoch häufig verspachtelt. Die Rigipsplatten haben abgeschrägte Kanten, wodurch sich beim Verlegen automatisch breite Fugen zwischen den Platten bilden. In den Fugen kann die Spachtelmasse jedoch optimal eingedrückt werden, wodurch sie perfekt hält und die vorhandenen Lücken schließt.
Bei zugeschnittenen Rigipsplatten bzw. nichtkartonummantelten Gipsplatten fehlen diese abgeschrägten Kanten meist. Diese müssen auf das Spachteln durch sog. „Abfasen“ vorbereitet werden. Das Abfasen kann mit einem speziellen Werkzeug, "Fasenwerkzeug" oder "Kantenbrecher", durchgeführt werden. Dieses Werkzeug schneidet oder bricht die Kanten der Platten, um die gewünschte Abschrägung zu erzeugen.
Das Abfasen ist wichtig, da es das Spachteln und die Endbearbeitung der Rigipsplatten erleichtert. Die abgeschrägten Kanten ermöglichen eine gleichmäßigere Verteilung von Spachtelmasse und verhindern das Bilden von scharfen Kanten oder Unebenheiten. Dies trägt dazu bei, dass die gesamte Oberfläche der Trockenbauwand glatt wird.
Rigips spachteln – Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung und eine saubere Durchführung sind Voraussetzung, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Bevor es mit dem Spachteln losgeht, muss die Fläche vorbereitet werden.
Zunächst müssen die Platten trocken von Staub und anderen Verschmutzungen befreit werden. Da die Rigipsplatten empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, wird am besten ein Staubfeger oder ein trockenes Mikrofasertuch verwendet. Wie bereits erwähnt, müssen Sie die Gipskartonplatten zudem abfasen, sofern keine abgeschrägten Kanten und breite Fugen vorhanden sind.
Zum Spachteln selbst werden folgende Materialien und Werkzeuge gebraucht:
- Spachtelmasse: Die richtige Spachtelmasse ist neben einer sachgemäßen Arbeitsweise entscheidend, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Zum Verspachteln von Fugen und Nägeln kann eine passende Fugenspachtel bzw. Füllspachtel für Gipskartonplatten verwendet werden. Für den letzten Spachtelgang kann sogenannte Feinspachtel verwendet werden. Beachten Sie Mischverhältnis und Trocknungszeit der Produkte!
- Spachtel: Um die Spachtelmasse in Fugen und Einkerbungen reinzudrücken, wird eine Flächenspachtel oder Kelle verwendet. Mit dem Werkzeug wird die Spachtelmasse quer zu den Fugen aufgetragen.
- Schleifmaschine: Nach den Spachtelgängen wird die Oberfläche glattgeschliffen. Das kann mit einer Schleifmaschine oder einem Handschleifer gemacht werden.
Rigips spachteln – Durchführung
Rigipsplatten werden in mehreren Schritten verspachtelt:
- 1. Vorspachteln: Der erste Spachtelgang dient zur Verspachtelung der Fugen und Nägel.
- 2. Spachtelgang: Da Spachtel einsinkt und nach dem Trocknen wieder Fugen und Einkerbungen sichtbar sein können, ist mindestens ein zweiter Spachtelgang notwendig.
- 3. Spachtelgang: Mit einer Feinspachtel kann eine dritte Spachtelschicht aufgetragen werden.
- 4. Schleifen: Nach der geforderten Trocknungszeit wird die Oberfläche glattgeschliffen.
Mögliche Herausforderungen beim Rigips-Spachteln
Das Spachteln von Rigips kann einige Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere für unerfahrene Heimwerker. Hier sind häufige Herausforderungen und mögliche Lösungen:
- Unebenheiten und Risse: Rigipsplatten können Unebenheiten und Risse aufweisen, die das Spachteln erschweren. Stellen Sie sicher, dass die Platten korrekt installiert sind, um solche Probleme zu minimieren.
- Gleichmäßiges Spachteln: Das Erzielen einer gleichmäßigen Schicht Spachtelmasse kann schwierig sein. Verwenden Sie eine Spachtelkelle und üben Sie gleichmäßigen Druck aus, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Trocknungszeit: Die Trocknungszeit der Spachtelmasse kann je nach Produkt und Umgebungsbedingungen variieren. Geduld ist hier wichtig, um sicherzustellen, dass die Spachtelmasse vollständig trocken ist, bevor Sie mit dem Schleifen beginnen.
- Schleifen: Das Schleifen erfordert Fingerspitzengefühl, um Unebenheiten zu beseitigen, ohne die Platten zu beschädigen. Verwenden Sie geeignetes Schleifpapier oder eine Schleifmaschine und achten Sie auf gleichmäßigen Druck.
- Mehrere Spachtelgänge: Oft sind mehrere Spachtelgänge erforderlich, um eine perfekte Oberfläche zu erzielen. Stellen Sie sicher, dass jede Schicht gründlich getrocknet und geschliffen wird, bevor Sie die nächste auftragen.
- Kanten und Ecken: Das Spachteln von Ecken und Kanten erfordert besondere Aufmerksamkeit, da diese Bereiche dazu neigen, sichtbar zu sein. Verwenden Sie spezielle Eckenschützer und achten Sie auf eine saubere Verarbeitung.
- Staubkontrolle: Das Schleifen erzeugt Staub, der sich in der Umgebung verteilen kann. Verwenden Sie eine geeignete Staubabsaugung und tragen Sie eine Atemschutzmaske, um die Exposition gegenüber Staubpartikeln zu minimieren.
- Konsistenz der Spachtelmasse: Achten Sie darauf, dass die Konsistenz der Spachtelmasse richtig ist. Zu dick oder zu dünn aufgetragene Spachtelmasse kann zu Problemen führen.
- Erfahrung: Das Spachteln erfordert Erfahrung, und es kann einige Zeit dauern, bis Sie die Techniken beherrschen. Es ist ratsam, zuerst an einer weniger sichtbaren Stelle zu üben.
Hinweis:
Wenn Sie unsicher sind oder Schwierigkeiten beim Rigips-Spachteln haben, kann es hilfreich sein, die Unterstützung eines erfahrenen Handwerkers bzw. eines Trockenbauunternehmens in Anspruch zu nehmen. Sie können wertvolle Tipps geben und sicherstellen, dass das Endergebnis professionell aussieht.
Rigips spachteln – Bauen & Wohnen
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