Samenspende Natürliche Methode: Die wichtigsten Aspekte

Gesundheitswesen Frauenarzt / Gynäkologe Rechtsanwalt

Haben die Frau mit Kinderwunsch und der Spermaspender miteinander Sex, spricht man von der „natürlichen Methode“ der Samenspende. Von „verkürzter Methode“ ist die Rede, wenn sich der Spender zuerst selbst erregt und dann in der Frau ejakuliert. In diesem Beitrag erfahren Sie das Wichtigste dazu.

Ein Mann und eine Frau liegen zum Zweck der natürlichen Samenspende zusammen im Bett.
von sasint über Pixabay

Was ist die natürliche Methode der Samenspende?

‌Die natürliche Methode ist eine Form der privaten Samenspende. Dabei haben die Frau mit Kinderwunsch und der Samenspender Geschlechtsverkehr. Sie können auch verkürzt Sex haben. Dann spricht man von „verkürzter Methode“. Dabei masturbiert der Mann und dringt erst kurz vor dem Samenerguss in die Frau ein. 

‌Die Gründe, dass sich eine Frau die natürliche Methode wünscht, sind unterschiedlich. Manche finden den Spender sympathisch und wollen intimeren Kontakt mit ihm. Manche Samenspender bieten auch nur diese Methode an.

 

Samenspende mit natürlicher Methode: Ablauf

‌Bei der privaten Samenspende gibt es keine allgemeingültige Vorgehensweise. Die Frau, die schwanger werden möchte, und der private Spender machen sich den Ablauf untereinander aus. Häufig läuft die Samenspende mit natürlicher Methode aber folgendermaßen ab:

  1. ‌Gründlich informieren
  2. Risiken bedenken
  3. Entscheiden, suchen und finden
  4. Schriftliche Vereinbarung treffen
  5. Gesundheitszustand prüfen‌
  6. Persönlich kennenlernen
  7. Festlegen des Spendetermins
  8. Samenspende mit natürlicher Methode

 

1) Gründlich informieren:

‌So stark der Kinderwunsch auch sein mag: An erster Stelle soll die persönliche und die rechtliche Sicherheit stehen. Wer Samen spenden lassen will, sollte sich vorab eingehend medizinisch informieren. Keinesfalls sollte diese Entscheidung überstürzt getroffen werden.

 

2) Rechtliche Risiken bedenken:

‌Rechtliche Risiken bedenken: Bei der privaten Samenspende bestehen einige rechtliche Risiken. Der Spender kann grundsätzlich Sorgerechts- und Umgangsrechtsansprüche durchsetzen. Gleichzeitig kann das Kind aber auch Unterhalts- und Erbrechtsansprüche gegenüber seinem biologischen Vater geltend machen. Eine Beratung bei einem Anwalt für Familienrecht ist sinnvoll.

 

3) Entscheiden, suchen und finden:

‌Hat sich die Frau nach Abwägung des Nutzens und der Risiken für eine private Samenspende entschieden, kann die Suche beginnen. Viele Frauen mit Kinderwunsch finden private Samenspender im Internet

‌Es gibt Internet-Portale, auf denen sich Wunschmütter und Männer kennenlernen können. Ähnlich wie bei einer Partnerbörse. 

‌Dort geben Männer auf einem Profil einige Details zu ihrer Person an. Zum Beispiel Aussehen, Familienstand, ihren Gesundheitszustand oder auch ihren Beruf und Hobbys. Es können Nachrichten und Fotos ausgetauscht werden.

 

4) Schriftliche Vereinbarung treffen:


‌Um Missverständnisse zu vermeiden, besprechen die Beteiligten alle Einzelheiten und schreiben diese auf. Zentrale Punkte: Sollen Kind und leiblicher Vater später Kontakt zueinander haben können? Soll der genetische Vater mit dem Kind Umgang pflegen? Oder Unterhalt zahlen? Wer darf wen kontaktieren?

Hinweis:
Vor dem Gesetz hat eine solche Vereinbarung in der Regel keinen Bestand. Trotzdem kann es den Beteiligten helfen, gewisse Regeln aufzustellen. 

 

5) Gesundheitszustand prüfen:


‌Private Samenspender sollten sich gesundheitlich durchchecken lassen. So können z.B. Infektionskrankheiten ausgeschlossen werden. 

‌Manche Frauen verlangen auch ein aktuelles Spermiogramm. Das Spermiogramm sagt aus, welche Qualität das Sperma hat. Es zeigt die Konzentration der Samen im Ejakulat, die Menge, die Anzahl beweglicher Samen etc. 

‌Aber auch die Frau sollte einen Gesundheitscheck vorlegen. Denn schließlich haben die beiden Sex miteinander. Zur Sicherheit soll auch sie sich auf sexuell übertragbare Krankheiten prüfen lassen.

 

6) Persönlich kennenlernen:


‌Haben beide Interesse, können sie ein erstes Treffen zum Kennenlernen ausmachen. Wo das stattfindet, ist ihnen überlassen. Zur Sicherheit wählen manche einen Ort an, an dem auch noch andere Menschen anwesend sind.

7) Festlegen des Spendetermins:


‌Will die Frau von dem Mann schwanger werden, können sie sich einen nächsten Termin ausmachen, an dem die Spermaspende stattfinden soll.

8) Samenspende mit natürlicher Methode:


‌Kurz vor dem Eisprung ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, schwanger zu werden. Daher macht es Sinn, wenn sich Frau und Spender für diese Zeit einen Termin (oder weitere) für zur Samenspende ausmachen. Es könnten mehrere Versuche notwendig sein, damit es mit dem Schwanger-Werden klappt.

 

Was ist die verkürzte Methode?


‌Bei der verkürzten Methode onaniert der Samenspender bis kurz vor den Orgasmus. Dann führt er den Penis in die Frau mit Kinderwunsch ein und ejakuliert in ihrer Vagina.

Welche rechtlichen Besonderheiten gibt es?


‌Die natürliche Methode gehört in die Kategorie der privaten Samenspende. Daher gelten für sie die gleichen rechtlichen Eigenheiten. Diese sind zum Beispiel:

  • Spender kann zur Zahlung von Kindesunterhalt herangezogen werden. 
  • Spender kann unter Umständen das Sorge- oder Umgangsrecht einklagen. 
  • Spenderkind kann gegenüber dem Spender erbberechtigt sein. Aber nur, wenn die Vaterschaft des Spenders festgestellt bzw. anerkannt wurde. 
  • Spenderkind kann gegenüber dem Spender zu Elternunterhalt verpflichtet sein. Jedoch nur, sofern der Spender auch rechtlich Vater wird und er unterhaltsbedürftig wird.

 

Samenspende Natürliche Methode – Recht einfach erklärt