Schimmel im Bad richtig entfernen und vorbeugen

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Schimmel im Badezimmer ist ein sehr häufiges Phänomen. Schon durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit, etwa nach einer heißen Dusche, findet der Schimmelpilz das richtige Milieu, um zu gedeihen.

Ein Bad mit Schimmel am Waschbecken
von Ron Lach über Pexels

Schimmel im Badezimmer erkennen

‌Schimmelpilzsporen haben in den meisten Badezimmern ein geradezu ideales Milieu, um prächtig zu gedeihen. Die Schimmelsporen, die sich festsetzen und ein sogenanntes „Myzel“ bilden, finden im Bad optimale Bedingungen vor: hohe Luftfeuchtigkeit und poröse Oberflächen wie Fugen. Außerdem ernährt sich der Schimmelpilz von Schuppen, Haaren und Seifenresten. Auch eine Waschmaschine oder ein Trockner im Badezimmer geben Wärme ab. Wenn diese nicht entweichen kann, kondensiert das Wasser an den Wänden und fördert so die Bildung von Schimmelpilz. 

‌Deshalb ist es gerade im Badezimmer wichtig, dass Sie ein Auge auf Ihre Wände werfen. Entdecken Sie schwarze Punkte an den Wänden oder in den Ecken, kann das ein Zeichen für Schimmelbefall sein. Mit den richtigen Methoden sagen Sie dem Schimmelpilz den Kampf an und beugen Schimmel im Bad zukünftig vor. 

‌Nehmen Sie einen Schimmelbefall im Badezimmer nicht auf die leichte Schulter. Das Einatmen der Pilzsporen kann große gesundheitliche Schäden mit sich ziehen. Ein starker und lange unentdeckter Schimmelbefall greift nicht zuletzt auch die Bausubstanz an. 

‌Sollten Sie Schimmel in Ihrem Bad oder in der Dusche bemerken, wenden Sie sich umgehend an die Schimmelexperten. Der Schimmel sollte so schnell wie möglich beseitigt werden. Sitzt er schon tief in den Silikonfugen Ihrer Dusche oder Ihres Bades, dann lassen Sie die Silikonfugen am besten entfernen. Die Fliesenleger sind dabei Ihre Ansprechpartner, wenn es darum geht, alte Silikonfugen zu tauschen und zwischen den Fliesen neu zu verfugen.

Schimmelsporen – häufige Arten

‌Dem Schimmelpilz entkommen wir grundsätzlich nicht, denn in geringen Konzentrationen befindet er sich stets in unserer Luft. Das hat auch keine Auswirkung auf unsere Gesundheit. Insgesamt gibt es über 250.000 verschiedene Schimmelpilzarten und die meisten sind auch nicht gesundheitsschädlich für den Menschen. 

‌Gefährlich wird es dann, wenn wir größere Mengen an schädlichem Schimmelpilz einatmen. Wird Schimmelpilz im Badezimmer oder im Wohnraum durch schwarze Punkte an der Decke oder an den Fliesen bereits sichtbar, dann ist es höchste Zeit, den Schimmel zu entfernen. Auch ein muffiger Geruch im Badezimmer kann auf einen Schimmelbefall hindeuten. Speziell immunschwache Personen oder ältere Menschen sind gefährdet, durch die eingeatmeten Schimmelsporen ernsthaft zu erkranken.

Schwarzer Schimmel

‌Am häufigsten ist der Schwarzschimmel (Aspergillus niger) im Badezimmer oder im Wohnraum zu bemerken. Diese Schimmelart ist sehr gesundheitsschädlich. Wenn die Sporen eingeatmet werden, können sie Atemprobleme auslösen. Daher ist der schwarze Schimmel besonders für Asthmatiker und Personen mit Lungenerkrankungen gefährlich. Der Schwarzschimmel ist so aggressiv, dass er neben Lebensmitteln sogar Metall, Glas und Stein angreifen kann. Das Badezimmer ist zudem ein idealer Brutort für den schwarzen Schimmel, weil er Feuchtigkeit liebt.

Gelber Schimmel

Der gelbe Schimmel (Aspergillus flavus) fällt durch sein flauschiges, gelbes Aussehen auf und wird im Bad deshalb oft mit Kalkablagerungen verwechselt. Da er Gift absondert, gilt er als besonders gesundheitsschädlich.

Grüner Schimmel

‌Der grüne Schimmel (Aspergillus fumigatus) ist im Bad eher selten zu finden. Er befällt vor allem Lebensmittel und kann sich bei starkem Befall auf den Wohnraum ausbreiten. Gesundheitsschädlich ist der grüne Schimmel aufgrund seiner Giftstoffe. Entfernen Sie den grünen Schimmel so schnell wie möglich, sobald Sie ihn bemerken.

Badezimmerschimmel in der Mietwohnung

Als Mieter haben Sie die Pflicht, den Schimmelbefall sofort an den Vermieter zu melden. Der Vermieter wiederum hat die Verantwortung, die Ursache der Feuchtigkeit im Badezimmer zu eruieren und zu entscheiden, wie der Schimmel fachgerecht entfernt werden kann. Wenn der Schimmel nicht durch den Mieter verursacht wurde, steht Ihnen sogar eine Mietminderung zu.

Was tun bei Schimmel im Badezimmer?

‌Je nach Größe des Schimmelbefalls können Sie eventuell noch selbst eingreifen. Ab einer Ausbreitung von 30 bis 40 cm² auf den Fliesen oder der Wand wenden Sie sich rasch an die Schimmelexperten. Wenn der Schimmelbefall im Bad oder der Dusche auf der Silikonfuge deutlich sichtbar ist, dann hilft nur noch der Gang zum Profi. Jetzt geht es darum, die Ausbreitung der Sporen so schnell wie möglich zu verhindern. Der Schimmel im Badezimmer setzt sich aber nicht nur in den Silikonfugen fest. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit und den Dampf sind auch die Decke sowie alle nicht verfliesten Wände gefährdet, vom Schimmel befallen zu werden. Auch Duschvorhänge sind nicht vor dem Schimmelpilz geschützt. Checken Sie daher regelmäßig Ihren Duschvorhang und tauschen Sie diesen regelmäßig gegen einen neuen aus.

Chemische Reinigung

Spezielle chemische Reiniger, die unter anderem Chlor enthalten, werden häufig gegen Schimmel verwendet. Dabei wird der Schimmel samt Schimmelsporen abgetötet. Da bei der Verwendung von Chlorreinigern Verätzungsgefahr besteht und sie Atemwegsbeschwerden auslösen können, sollte diese Art der Reinigung nur von Schimmelexperten durchgeführt werden. Chlorreiniger dürfen des Weiteren nicht in Kombination mit sauren Produkten verwendet werden. Das entstehende Chlorgas ist hochgiftig. Eine spezielle Schutzausrüstung ist bei der Arbeit mit chemischen Reinigern absolut notwendig und der Raum darf zudem nicht abgeschlossen sein. In Badezimmern ohne Fenster wird daher von der Anwendung chemischer Reiniger abgeraten. Außerdem können sie bei unsachgerechtem Gebrauch die Umwelt enorm belasten. 

‌Ihr Schimmelexperte ist mit professioneller Schutzausrüstung bestens ausgestattet und kann den Schimmel an der Decke sowie in den Ecken Ihres Badezimmers sicher entfernen. Chlor wird vor allem zur Entfernung von Sporen verwendet, die tief in den Badezimmerfugen sitzen oder in der Dusche die Ecken befallen haben. Die Chlorreinigung ist nicht nur effektiv, sondern ermöglicht auch eine rasche Reinigung. In etwa 15 Minuten kann der Chlorreiniger bereits die Schimmelsporen abtöten. 

‌Neben Chlor ist auch Alkohol oder Brennspiritus ein geeignetes Mittel, um Schimmel aus Silikonfugen zu entfernen. 

‌Wasserstoffperoxid wird nicht nur zur Reinigung von befallenen Fugen in Dusche und Bad verwendet, sondern beugt gleichzeitig auch dem Befall von Schimmelpilzsporen vor. Der Schimmelexperte wird nach der Entfernung des Schimmels außerdem eruieren, wo die Ursache für den Schimmelbefall in Ihrem Badezimmer liegt, und Sie beraten, wie Sie Schimmel in Zukunft am besten vorbeugen.

Entfernen der Silikonfugen

Durch Ihre Elastizität sind Fugen besonders beliebte Brutplätze für Schimmelpilzsporen. Die Sporen setzen sich nicht nur fest, sondern dringen in die weiche Fugenmasse ein und verfärben die Fugen schwarz. Wenn die Fugen schon etwas älter sind, verlieren sie zunehmend an Elastizität und werden porös. In die entstandenen Risse können sich die Schimmelsporen einnisten und in Kombination mit Feuchtigkeit und Schmutzpartikeln gedeiht der Schimmel dort prächtig.

Hinweis:
Es zahlt sich aus, Fugen regelmäßig zu erneuern und nicht zu warten, bis sie porös werden. Diese vorbeugende Maßnahme schützt effizient vor Schimmel.

Manchmal gelingt es noch, die schwarze Farbe mit einfachen Hausmitteln von den Fugen oberflächlich zu reinigen. Wenn es dafür schon zu spät ist, dann sitzt der Schimmel schon tief in der Fuge. Die Fliesenleger entfernen und erneuern daher die Silikonfugen. Bei starkem Schimmelbefall muss sogar der Fliesenspiegel erneuert werden. Die Fliesenleger sind beim Entfernen von schimmeligen Fugen besonders vorsichtig. Sie schützen sich mit Atemmasken, Schutzbrille und Gummihandschuhen und entsorgen die vom Schimmel befallenen Fugen oder Fliesen sofort. Erst wenn das alte Silikon gründlich entfernt wurde und feststeht, dass die Fliesen oder der Fliesengrund ebenfalls nicht vom Schimmel befallen sind, werden die neuen Silikonfugen gezogen.

‌Ihr Fliesenleger berät Sie außerdem bei der Wahl zwischen Acryl- und Silikonfugen. Im Leitartikel „Silikonfugen erneuern“ finden Sie hierzu mehr Informationen. 

‌Auch unter Badezimmertapeten findet der Schimmel einen Ort, an dem er bestens gedeihen kann. Entdecken Sie unter den Tapeten schwarze Punkte, die auf Schimmel hindeuten, dann müssen diese unbedingt entfernt werden. Auch hier gilt: Lassen Sie die Schimmelexperten ans Werk. Nur mit professioneller Schutzkleidung kann verhindert werden, dass man die Schimmelsporen beim Entfernen der Tapeten nicht einatmet.


Heizungssystem

Mit einem Heizungssystem sind Sie dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt. Bei einer konstanten Temperatur von 24 Grad Celsius beugen Sie vor, dass sich Feuchtigkeit in der Wand festsetzt. Wenden Sie sich an Ihren lokalen Fachbetrieb und lassen Sie sich beraten und einen Kostenvoranschlag machen.

Luftfeuchtigkeitsmesser

‌Mithilfe eines Luftfeuchtigkeitsmessers, dem sogenannten Hygrometer, können Sie ganz einfach kontrollieren, ob die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Badezimmer im Normalbereich liegt. Auch nach einer ausgiebigen Dusche sollte die Luftfeuchtigkeit einen Wert von 60 bis 70 % nicht überschreiten. Schimmel im Bad entsteht besonders bei dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit. Dank des Hygrometers haben Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick und können schnell reagieren. Nach dem Duschen empfiehlt es sich natürlich gut durchzulüften. Hat Ihr Badezimmer allerdings kein Fenster, dann können Sie sich mit einem Luftentfeuchter abhelfen. Der Luftentfeuchter entzieht der Umgebungsluft Feuchtigkeit und kann direkt nach der Dusche oder dem Bad eingeschaltet werden.

Vorbeugen gegen Schimmel

Wie Sie Schimmel dennoch vorbeugen können, erfahren Sie hier:

  • Checken Sie regelmäßig Ihr Badezimmer und halten Sie in allen Ecken in der Dusche, im Waschbecken und auf dem Duschvorhang Ausschau nach Schimmel.
  • Richtiges Lüften und Stoßlüften, etwa 10 Minuten lang und mehrmals täglich, ist das A und O. Eine gute Luftzirkulation kann nachweislich vor Schimmel schützen. Gerade nach dem Duschen ist das wichtig, damit die hohe Luftfeuchtigkeit nicht im Badezimmer bestehen bleibt.
  • Im Badezimmer empfiehlt es sich, auch das Fenster gekippt zu lassen, damit die feuchte Luft hinausziehen kann.
  • Nach dem Duschen oder dem Baden ist es empfehlenswert, die Wanne und die Wände trocken zu wischen. Geraden in den Ecken setzt sich der Schimmelpilz gerne ab. Sauberkeit schützt dabei, den Schimmelpilz fernzuhalten.
  • Wenn das Badezimmer sehr klein ist, dann entfernt man am besten auch die nassen Handtücher. Genauso verhält es sich mit nasser Wäsche: Hängen Sie diese besser anderswo auf, damit die Feuchtigkeit nicht im Badezimmer haften bleibt.
  • Lassen Sie nach dem Duschen die Kabinentüre offen, damit die Luft abziehen kann. Wenn Sie hingegen einen Duschvorhang haben, dann lassen Sie diesen besser zum Trocknen ausgebreitet. So geben Sie dem Schimmel keinen Raum mehr. 

Technische Hilfsmittel, die es dem Schimmelpilz schwer machen:

  • Drehen Sie die Heizung im Bad auf, denn das Heizen hilft auch dabei, dem Schimmelpilz vorzubeugen. Die ideale Temperatur liegt bei 21 bis 23 Grad Celsius im Badezimmer. Bei unter 18 Grad nimmt die Raumluft keine Feuchtigkeit mehr auf und kondensiert – eine ideale Temperatur für den Schimmelpilz.
  • Ist in Ihrem Badezimmer kein Fenster, dann ist ein Ventilator oder auch ein elektrischer Lüfter notwendig. Der elektrische Lüfter oder Ventilator beugt dem Schimmel vor und reduziert außerdem die Feuchtigkeit.
  • Zusätzlich kann auch ein Luftentfeuchter Abhilfe beim Kampf gegen den Schimmel schaffen. Der Luftentfeuchter verhindert neben zu hoher Luftfeuchtigkeit auch beschlagene Spiegel. Ein Luftentfeuchter kann entweder gleich beim Einbau ins Badezimmer integriert werden oder einfach zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden. Gerade bei wiederkehrendem Schimmel im Bad und in der Dusche ist der Einbau eines Luftentfeuchters eine erfolgversprechende Methode, um die Schimmelbildung zu verhindern. 

Hinweis:
Wenn Sie bemerken, dass die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch ist, können Sie mit einem Luftentfeuchter entgegenwirken. Den Luftentfeuchter können Sie dann ganz einfach nach dem Duschen einschalten oder mit einem Timer zeitgenau steuern.


Schimmel vorbeugen von Anfang an

‌Bei einem Neubau ist auf eine lückenlose Wärmedämmung im Badezimmer zu achten. Ein modernes Heizungssystem schützt außerdem vor Feuchtigkeit, die an den Wänden kondensiert, und hält die Temperatur im Badezimmer stabil auf 24 Grad Celsius. Trotzdem ist es wichtig, nach einem heißen Bad oder einer langen Dusche das Badezimmer zu lüften. 

‌Wenn Sie besonders vorsichtig sein wollen oder wenn Sie ein Badezimmer ohne Fenster haben, dann empfiehlt sich auch die Installation einer elektrischen Belüftung. Eine automatische Belüftung verhindert das Ansiedeln der Schimmelsporen. Die automatische Lüftung ist mit einer Hygrometerschaltung ausgestattet. Die Hygrometerschaltung schaltet sich ein, sobald die Luftfeuchtigkeit über den Grenzwert steigt. 

‌Gerade bei einem neuen Badezimmer sollten Sie auf die beste Fliesenqualität im Bad und in der Dusche setzen. Möchten Sie die Dusche nicht komplett verfliesen, dann eignen sich wasserabweisende Tapeten oder wasserabweisender Putz zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmel. 

‌Dasselbe gilt auch für alle Möbel, die im Badezimmer sind. Je leichter man Möbel putzen kann, desto eher verhindert man, dass sich Schimmel in Nischen und Winkeln festsetzt. Bei einem Wand-WC kann man den Boden darunter einfach und leicht reinigen.

Hinweis:
Kaufen Sie sich ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Badezimmer zu messen. Generell gilt, dass die Luftfeuchtigkeit auch nach dem Duschen nicht über 60 % steigen sollte.

Mit einer ausreichenden Belüftung sollte einem trockenen Bad mit schimmelfreien Fugen und Fliesen nichts mehr im Weg stehen.

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