Zähneknirschen (Bruxismus): Entstehung und Behandlungsmöglichkeiten

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Bruxismus fordert schnellen Handlungsbedarf: Etwa 10 Mal höher als beim Kauen ist der auf das Gebiss ausgeübte Druck beim Zähneknirschen. Lesen Sie über Ursachen, Folgen und Behandlung von Bruxismus.

Ein Vorzeigegebiss beim Zahnarzt
Von cottonbro studio über Pexels

Was ist Bruxismus und wie entsteht er? 

Bruxismus ist der Fachausdruck für chronisches und krankhaftes Zähneknirschen. Zähneknirschen bezeichnet eine wiederholte Aktivität im Kaumuskel, bei der die Zähne unbewusst fest aneinandergepresst oder gerieben werden. Das Phänomen Zähneknirschen ist vielen Menschen vertraut und ist nicht bei jedem gleich als Krankheit zu klassifizieren. In vielen Situationen, z. B. unter Stress oder Anstrengung, ist Zähneknirschen eine natürliche Reaktion auf mentale oder körperliche Belastung, die der Selbstregulation dient. Auch bei Babys und Kleinkindern ist Zähneknirschen normal, da es hilft, das erst entstehende Gebiss zu formen.  

Krankhafter Bruxismus besteht dann, wenn sich das Zähneknirschen nicht nur auf bestimmte Situationen oder einen Zeitraum begrenzt, sondern täglich bzw. nächtlich auftritt. Demnach unterscheidet man zwischen Wachbruxismus und Schlafbruxismus. Der Prozess des Zähneknirschens läuft zwar in beiden Fällen unbewusst ab, kann im wachen Zustand aber durch Achtsamkeit gesteuert werden.  

Anders sieht es jedoch bei bereits fortgeschrittenem Bruxismus aus. Dieser kann nämlich zu einer sogenannten „Kieferklemme“ führen. Dabei ist der Kiefermuskel (ein- oder beidseitig) so verspannt oder gar ausgerenkt, sodass es nicht mehr bzw. nur unter großen Schmerzen möglich ist, den Mund zu öffnen. Die Verspannung kann hier meist nur mit bestimmten Maßnahmen wie Physiotherapie, Medikamenten, Massagen oder Aufbissschienen (ugs. Beißschiene) gelöst werden.


Zähneknirschen Ursachen und Risikofaktoren 

Oft ist es schwierig, Zähneknirschen als alleiniges Krankheitsbild zu definieren. Das liegt daran, dass es viele unterschiedliche Faktoren gibt, die zu Zähneknirschen führen. Selten ist Zähneknirschen ein eigenständiges Problem. Stattdessen ist Bruxismus in den allermeisten Fällen auf andere körperliche und psychische Krankheiten, Nebenwirkungen von Medikamenten und andere medizinischen Behandlungen oder einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen: 

  • Regelmäßige Einnahme von Substanzen:
    Es gibt eine große Bandbreite an Medikamenten und legalen sowie illegalen Rausch- und Genussmitteln, die Bruxismus auslösen können. Koffein, Alkohol, Tabak und viele illegale Drogen führen zu einer Freisetzung verschiedener Neurotransmitter im Körper wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin, die das Nervensystem erregen (Sympathikus). Im erregten Zustand neigt man eher zu Verhaltensweisen wie Muskelzucken oder Zähneknirschen, weshalb ein Verzicht bzw. eine Reduzierung des Konsums in Betracht gezogen werden sollte. Einen ähnlichen Effekt können aber auch ärztlich verschriebene Medikamente haben. In diesem Fall kann Bruxismus natürlich nicht mit Verzicht auf die Substanz behandelt werden und es müssen andere Maßnahmen getroffen werden. 
  • Psychische Erkrankungen und Stress:
    Häufig steht Bruxismus mit psychischem Stress in Verbindung. Ähnlich wie bei der Einnahme von Substanzen erregt Stress das Nervensystem. Der Körper ist in ständiger Alarmbereitschaft, was sich durch selbststimulierendes Verhalten („Stimming“), wozu auch Zähneknirschen zählt, äußern kann. Die Auslöser für psychischen Stress sind vielfältig und können sowohl äußere Faktoren (Überarbeitung, Mobbing, Zeitdruck, …) als auch innere Faktoren (Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, ADHS, Autismus, …) umfassen. Diese äußeren und inneren Umstände begünstigen sich gegenseitig und können gemeinsam auftreten. Wird Bruxismus durch psychischen Stress ausgelöst, können Atem-/Entspannungstechniken und Selbstfürsorge bereits zu einer erheblichen Besserung führen. Bei pathologischem Stress und psychischen Erkrankungen können psychotherapeutische Maßnahmen sowie Psychopharmaka in Betracht gezogen werden.  

Beispiel: 

Auch Kinder können unter dauerhaftem psychischem Stress leiden. Häufig äußert sich dies bei Kindern im Schulalter nur durch subtile Symptome wie Zähneknirschen oder Fingernägelkauen und nicht immer offenbaren sie den Eltern ihre Gefühle. Wenn Ihr Kind trotz gesunder Zähne unter Bruxismus und Kieferverspannungen leidet, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass das Kind unter Stress bzw. psychischer Belastung steht. Daher ist nicht nur ein Zahnarztbesuch sinnvoll, sondern auch ein Abklären des seelischen Zustandes.  

  • Schlafstörungen:
    Auch Schlafstörungen stehen sowohl mit psychischem Stress als auch mit Zähneknirschen in Verbindung. Nocturnaler Bruxismus kann eine eigenständige Schlafstörung darstellen oder als Symptom einer anderen Schlafstörung auftreten. Wiederkehrende Albträume, Schlafparalysen, nächtliche Panikattacken, aber auch Einschlafprobleme können unbewusstes Zähneknirschen begünstigen. In diesem Fall ist fast immer eine Zahnschiene sinnvoll, zumindest als begleitende Maßnahme, um das Gebiss während des Schlafs zu entlasten. Je nachdem, was die Ursache für das nächtliche Zähneknirschen ist, können weitere Behandlungen infrage kommen.  
  • Körperliche Grunderkrankung:
    Zähneknirschen kann nicht nur körperliche Erkrankungen verursachen, sondern umgekehrt von einer ausgelöst werden. Durchblutungsstörungen, Fehlstellungen und Gelenkprobleme sind häufige Ursachen für Bruxismus. 
  • Unausgewogene Ernährung:
    Auch ungesunde Ernährung spielt bei der Entstehung von Bruxismus eine Rolle. Zucker- und säurehaltige Lebensmittel können bei übermäßigem Verzehr zu verschiedenen Zahnerkrankungen führen. Zudem kann ein Nährstoffmangel an Vitaminen und Mineralstoffen zu Muskelverspannungen, Gelenkprobleme und Zähneknirschen führen.
     

Langzeitfolgen von Zähneknirschen 

Stellen Sie bei sich häufiges Zähneknirschen oder Kieferverspannungen fest, sollten Sie bestenfalls sofort handeln. Bleibt das Problem unbehandelt, kann Zähneknirschen Folgen haben, die mitunter irreversibel sind.  

Das liegt daran, dass beim Zähneknirschen ein enormer Druck auf Zähne und Kiefer ausgelöst wird. Der Druck kann hierbei bis zu 480 kg/cm2 (Druckeinheit) liegen. Dies entspricht etwa dem 10-fachen Druck, der beim Kauen von Nahrung entsteht. Diese Belastung kann auf Dauer zu verschiedenen Erkrankungen an den Zähnen führen.  

Einige mögliche Langzeitfolgen von Zähneknirschen sind etwa: 

  • Zahnschmelzabbau:
    Insbesondere, wenn das Knirschen mit Kiefermahlen verbunden ist, hat es eine abrasive Wirkung auf den Zahnschmelz. Er ist die äußerste Schicht des Zahnes und besteht aus einer harten Substanz, die den sichtbaren Teil des Zahns bedeckt. Er ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und schützt den darunterliegenden Zahn vor Schäden. Verschiedene Faktoren wie etwa Bruxismus führen jedoch zu übermäßigem Zahnschmelzverlust. Dies kann eine Reihe von Folgen haben, z. B. Zahnsensibilität, Karies, Zahnabsplitterung, Zahnbruch oder Zahnverlust. 
  • Bruch und Verlust von Zähnen:
    Durch häufiges Zähneknirschen mit hohem Druck wird nicht nur der Zahnschmelz, sondern auch das Zahnbein sowie der Halteapparat beschädigt. Es können sich zum Beispiel Risse im Zahngewebe bilden, die mit der Zeit zum Bruch von Zähnen führen kann. Über einen langen Zeitraum kann sich zudem die Stellung der Zähne verformen, was zu Gebissfehlstellungen oder gar Lockerung und Ausfall von Zähnen führen kann. Derartige Zahnschäden und Zahnverlust können nur durch Zahnersatz korrigiert werden. 

Hinweis
Der Zahnschmelz ist eine mineralisierte Substanz, die bei Verlust nicht auf natürliche Weise wiederhergestellt werden kann. Der menschliche Körper verfügt nicht über die Fähigkeit, neues Schmelzgewebe zu bilden. Daher ist es wichtig, den vorhandenen Zahnschmelz durch ausreichende Mundhygiene zu schützen und den weiteren Abbau zu verhindern. 

  • Kiefergelenkserkrankungen: Das wiederholte und übermäßige Drücken oder Mahlen der Zähne kann außerdem zu Kiefergelenkproblemen wie Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD), Kiefergelenkentzündungen oder Kieferblockaden führen. Dies kann zu Schmerzen, Einschränkungen der Kieferbewegung, Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen führen. 
  • Muskelverspannungen: Die anhaltende Anspannung der Kaumuskulatur beim Bruxismus kann zu Muskelverspannungen in Gesicht, Nacken und Schultern führen. Dies Verursacht langfristig  Schmerzen, Bewegungseinschränkung und sogar Muskelknoten.  
  • Migräne: In manchen Fällen kann Zähneknirschen Spannungskopfschmerzen oder sogar Migräne auslösen. Die übermäßige Belastung der Kaumuskulatur und die Fehlaummsrichtung des Kiefers können leichte bis starke Kopfschmerzen verursachen und in Zusammenhang mit Migräne zudem mit weiteren neurologischen Symptomen wie Bewusstseinsveränderungen und Schwindel einhergehen.
     

Bruxismus behandeln – Möglichkeiten im Überblick 

Bruxismus und Kieferverspannungen können mit unterschiedlichen Methoden behandelt werden. Welche Behandlung zielführend ist, kommt darauf an, was das Zähneknirschen verursacht und welche Intensität besteht.  

Hier sind einige Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer langfristigen Besserung von Bruxismus und damit verbundenen Problemen führen:


Entspannungsübungen und Wellness 

Stressbedingtes Zähneknirschen kann mit verschiedenen Entspannungstechniken behandelt werden. Für gestresste Menschen ist es besonders wichtig, die Grundlagen eines gesunden Lebensstils einzuhalten. Eine ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf und regelmäßige Aktivitäten an der frischen Luft können bereits effektiv gegen Stress helfen. Zudem können verschiedene Hausmittel helfen, Entspannungsrituale zu entwickeln. Atemübungen wie die 4-7-8-Methode können nachweislich zu einer Linderung von innerer Unruhe und Stress führen. Ein weiteres effektives Hausmittel ist Wärme: Heiße Bäder, ein Saunabesuch oder warme Auflagen fördern die Durchblutung und entspannen den Körper, was sich wiederum positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt.  

Hinweis
Atemübungen können nachweislich positive Effekte auf die körperliche und mentale Gesundheit haben. Bewusstes Atmen und regelmäßig ausgeführte Atemtechniken stabilisieren den Kreislauf, trainieren die Lungenkapazität, lösen Verspannungen und reduzieren psychischen Stress. Es gibt viele unterschiedliche Atemtechniken. Eine der bekanntesten ist die 4-7-8-Methode. Hierbei atmet man 4 Sekunden lang durch die Nase ein, hält den Atem für 7 Sekunden und atmet 8 Sekunden durch den Mund wieder aus. Wollen Sie sich zu Atemtechniken professionell beraten lassen, können Sie sich beispielsweise an Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen oder auch Fitnesstrainer:innen wenden.


Muskelentspannung 

Bruxismus, der mit Muskelverspannungen einhergeht, kann nur durch eine Lockerung der betroffenen Muskelgruppen dauerhaft behoben werden. Sport und körperliche Aktivitäten, die Muskeln stärken und dehnen, wirken aktiv Verspannungen entgegen. „Workouts“ zur Muskelstärkung und Flexibilität gibt es nämlich auch für das Kiefer. Durch gezielte Lippen- und Kaubewegungen und Dehnung von Nacken und Gesichtsmuskel kann verspannungsbedingtes Zähneknirschen behandelt werden. Aber auch viele Maßnahmen, die gegen psychischen Stress wirken, können ebenso körperliche Entspannung begünstigen. Heiße Bäder, Wickel und Atemtechniken tragen auch zur Muskelrelaxation bei und können Verspannungen in Kiefer und Nacken auflockern.


Massagen und Physiotherapie 

Reichen eigenständige Maßnahmen nicht aus, können Sie physiotherapeutische Maßnahmen sowie Massagen in Betracht ziehen. Bei der physiotherapeutischen Behandlung von Bruxismus z. B. Kiefergelenkstherapie wird der Fokus daraufgelegt, eine genaue Diagnose zur Funktionsfähigkeit des Kiefers zu stellen. Dazu gehören sowohl Kiefer und Gebiss selbst als auch Dysfunktionen/Störungen im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich. Nach einer genauen Diagnose wird ein Behandlungsplan zusammen mit der betroffenen Person erstellt. In der Therapie von Kiefergelenkserkrankungen werden nicht nur manualtherapeutische Techniken, wie zum Beispiel Lösen von Spannungen aus den Weichteilgeweben oder Behandlung von Störungen des Gelenks, verwendet. Zusätzlich werden auch verschiedenste Strategien zum Schmerzmanagement durchgeführt und Programme für zu Hause ausführlich besprochen.
 


Verhaltens- & Psychotherapie 

Die Verhaltenstherapie kann eine hilfreiche Behandlungsmethode bei Bruxismus sein, insbesondere wenn psychologische Faktoren wie Stress oder Angst eine Rolle spielen. Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab, negative Verhaltensmuster zu erkennen und zu ändern, um gesündere Gewohnheiten zu etablieren. Ein wichtiger Schritt in der Verhaltenstherapie bei Bruxismus besteht darin, sich bewusst zu werden, wann und warum das Zähneknirschen auftritt. Dies beinhaltet die Identifizierung von Auslösern wie Stress, Ärger oder Angst, die zum Bruxismus beitragen können. Durch das Erkennen dieser Auslöser kann man lernen, frühzeitig darauf zu reagieren und alternative Verhaltensweisen anzuwenden.  

In der Verhaltenstherapie werden Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen, Meditation oder Visualisierung gelehrt. Diese Techniken helfen dabei, Stress abzubauen, die Muskelspannung zu reduzieren und das Zähneknirschen zu verringern. In der Verhaltenstherapie werden auch kognitive Umstrukturierungstechniken eingesetzt, um negative Gedankenmuster zu erkennen und zu ändern. Dies beinhaltet die Identifizierung negativer Denkmuster im Zusammenhang mit Bruxismus und deren Ersetzung durch positive, konstruktive Gedanken. Im Rahmen der Verhaltenstherapie werden letztlich auch Verhaltensänderungen angestrebt. Dies kann beinhalten, bewusstes Zähneknirschen zu erkennen und stattdessen alternative Verhaltensweisen anzuwenden, wie zum Beispiel die Anwendung von Entspannungstechniken oder das bewusste Entspannen der Kiefermuskulatur.


Nährstoffe Supplementieren 

Ist Bruxismus durch Nährstoffmangel bedingt, kann er durch Supplementieren von Vitaminen und Mineralstoffen sowie eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten behandelt werden. Häufige Mikronährstoffe, die supplementiert werden müssen, sind beispielsweise Magnesium, Vitamin C sowie Vitamin D. Auch ein Mangel an Makronährstoffen wie Protein und essenziellen Fettsäuren kann zu Muskel- und Gelenkproblemen führen. Ein Nährstoffmangel kann nur durch fachärztliches Personal über eine Blutprobe diagnostiziert werden.


Zähneknirschen mit Zahnschiene behandeln 

Um Zähne und Gelenke zu schonen, kann als begleitende Behandlung eine Zahnschiene in Betracht gezogen werden. Da sich Bruxismus nicht von heute auf morgen lösen lässt, ist eine Knirschschiene zur weiteren Schadensbegrenzung durchaus vernünftig.  

Für gewöhnlich werden die Aufbissschienen von professionellen Zahntechniker:innen angefertigt, nachdem sie von einer fachärztlichen Praxis im Bereich Zahnheilkunde oder Kieferorthopädie verschrieben wurden. Es gibt jedoch auch Anwendungen aus der Apotheke für zuhause. Bei diesen Knirschschienen wird das Produkt zunächst in heißes Wasser gelegt, wodurch das Material formbar wird. Danach wird die Schiene auf das obere Gebiss gesetzt und die Zähne werden zusammengebissen. So passt sich die Form an das Gebiss an und nach einigen Minuten ist die Zahnschiene ausgehärtet. 

Knirschschienen aus der Apotheke können eine schnelle und günstige Übergangslösung sein. Sie sind jedoch nicht so passgenau und auch nicht so robust wie Zahnschienen, die von Fachkräften individuell auf Sie angepasst wurden.  

Es muss auch beachtet werden, dass eine Zahnschiene Reinigung und Pflege benötigt. Da Knirschschienen meist aus weichen und hitzeempfindlichen Kunststoffen bestehen, sollten sie nicht mit abrasiven Werkzeugen wie Zahnbürsten und auch nicht mit heißem Wasser gereinigt werden. Um trotzdem eine ausreichende Hygiene zu ermöglichen, sollte die Schiene nach Angaben des Herstellers bzw. des Zahnarztes gereinigt werden. Meist gibt es spezielle Lösungen, in der die Schiene für eine gewisse Zeit eingelegt und danach mit kaltem Wasser abgespült wird.


Craniomandibuläre Dysfunktion Behandlung mit Zahnschiene 

CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion, was auf eine Störung der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur hinweist. Eine Zahnschiene kann in der Tat eine mögliche Behandlungsoption für CMD sein.  

Die Zahnschiene hat mehrere Funktionen bei der CMD-Behandlung

  • Durch das Tragen der Zahnschiene wird der Druck und die Reibung auf die Zähne beim Zähneknirschen oder -pressen reduziert. Dies hilft, den Zahnschmelz vor Abnutzung, Rissen oder Brüchen zu schützen. 
  • Die Zahnschiene kann dazu beitragen, den Kiefer in eine entspannte Position zu bringen und die Belastung auf die Kiefergelenke zu verringern. Dies kann Schmerzen, Knacken oder Einschränkungen der Kieferbewegung lindern. 
  • Indem sie den Kiefer leicht auseinanderhält, hilft die Zahnschiene, die Kaumuskulatur zu entspannen und Verspannungen in den Gesichts- und Nackenmuskeln zu reduzieren. 

Hinweis
Die Verwendung einer Zahnschiene sollte immer in Absprache mit einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden erfolgen. Eine gründliche Untersuchung und Diagnosestellung ist wichtig, um festzustellen, ob eine Zahnschiene die geeignete Behandlungsoption ist. Der Zahnarzt wird die Zahnschiene individuell anpassen und regelmäßige Kontrolltermine durchführen, um sicherzustellen, dass sie richtig funktioniert und den gewünschten Effekt hat. Zusätzlich zur Zahnschiene können andere Behandlungsansätze wie physikalische Therapie, Medikamente oder Stressmanagementtechniken empfohlen werden, um die Symptome von CMD weiter zu lindern. 


Zahnschiene: Kosten und Finanzierung 

Was eine Knirschschiene oder auch Schnarchschiene kosten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel Art und Material der Schiene, Standort der Praxis und individuelle Anforderungen an das Gebiss spielen eine Rolle. Zudem muss beachtet werden, dass eine Zahnschiene regelmäßig erneuert werden muss, da sich das Material mit der Zeit abnutzt und aus hygienischen Gründen.  

In manchen Fällen werden die Kosten ganz oder teilweise von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Vor allem Zahnschienen für Kinder und Jugendliche werden meist gefördert. Bei Erwachsenen kommt es auf das genaue Krankheitsbild und die Notwendigkeit für eine Behandlung mit Zahnschiene an.  

Eine Knirschschiene wird beispielsweise von der Krankenkasse finanziert, wenn das Zähneknirschen bereits zu deutlichen Schäden wie Zahnschmelzverlust oder Kiefergelenkprobleme geführt hat. Um finanzielle Unterstützung von der Versicherung zu beantragen, brauchen Sie ein Gutachten von einer ärztlichen Praxis der Zahnheilkunde oder Kieferorthopädie.  

Zähneknirschen – Schönheit & Gesundheit