Sichtschutz für den Garten: Zäune, Hecken und Mauern

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Für mehr Privatsphäre im eigenen Garten eignet sich ein Sichtschutz. Lesen Sie, wann ein Zaun, eine Hecke oder eine Gartenmauer sinnvoll ist und welche Vor- und Nachteile die Sichtschutz-Arten haben.

von Evgenia Basyrova über Pexels

Sichtschutz im Garten anbringen – Was muss man beachten? 

Der Garten ist für viele ein privater Erholungsort im Freien. Manche Menschen genießen dabei die Nähe zu ihren Nachbarn und freuen sich auf einen kleinen Plausch, wenn man sich im Außenbereich trifft. Andere bleiben jedoch lieber für sich und wollen ungestört entspannen. In diesem Fall kann ein Sichtschutz angebracht werden, um den Garten bzw. einzelne Bereiche wie die Gartendusche oder die Terrasse vor neugierigen Blicken der angrenzenden Nachbarn zu schützen. 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um für mehr Privatsphäre im eigenen Outdoor-Bereich zu sorgen. Ein wichtiger Teil davon ist ein angemessener Sichtschutz, der beispielsweise aus Zaun, Mauer oder Hecke bzw. aus einer Kombination dieser Komponenten bestehen kann.  

Welche Art von Sichtschutz für Sie geeignet ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Sichtschutz gibt es in verschiedenen Preisklassen und Stilen. Je nachdem, wie viel Zeit und Geld Sie für den Sichtschutz aufwenden wollen und wie Ihr persönlicher Geschmack aussieht, kann eine andere Art von Sichtschutz für Ihren Garten sinnvoll sein. 

Manche Gartenelemente, die dem Sichtschutz dienen, können auch noch andere vorteilhafte Eigenschaften besitzen. Eine Gartenmauer aus Steinen oder Ziegeln sorgt beispielsweise auch für Schallschutz sowie einen windgeschützten Bereich. Wer hingegen lediglich einen Sichtschutz sucht und eine schnelle und günstige Variante bevorzugt, greift eher zu freistehenden Trennwänden bzw. einen Sichtschutz Zaun.  

Richtig platziert, kann übrigens jede Art von Sichtschutz für Sonnenschutz sorgen. Beim Platzieren von Sichtschutzelementen sollten Sie daher unbedingt Verlauf und Einfall der Sonne mit einbeziehen. So können Sie für Sonnenschutz sorgen, oder umgekehrt: den Verlust von natürlichem Licht verhindern.  

Hinweis:
Unabhängig davon, für welche Art von Sichtschutz Sie sich entscheiden, müssen Sie die lokalen Bauvorschriften beachten. Zudem ist es in vielen Wohngegenden so, dass Sie das Einverständnis Ihrer unmittelbaren Nachbarn einholen müssen, wenn Ihr Garten bzw. der Sichtschutz von außen oder von anderen Grundstücken aus sichtbar ist. Es ist zwar prinzipiell erlaubt, den Sichtschutz direkt an der Grundstücksgrenze anzubringen, es ist aber wichtig, dass die Aussicht der Nachbarn dadurch nicht gestört wird. Diese müssen iin jedem Fall mit dem Vorhaben einverstanden sein. 


Garten Sichtschutz: Genehmigung 

Wer seinen Garten gestalten möchte, sollte immer die örtlichen Vorschriften beachten. In den meisten Fällen ist es nicht erforderlich, für einen Sichtschutz eine Genehmigung vom Bauamt einzuholen. Die lokalen Bauvorschriften müssen trotzdem immer eingehalten werden. Um sich abzusichern, informieren Sie sich am besten bei Ihrem lokalen Bauamt. Das ist wichtig, da sich die Vorschriften von Bundesland zu Bundesland oder gar von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden können.  


Hier sind einige grundlegende Aspekte, die man für gewöhnlich beim Sichtschutz im Garten beachten sollte: 

  • Sichtschutz Höhe: 
    Das Baurecht sieht für den Sichtschutz unterschiedliche Höhen vor, da manche Gemeinden und Siedlungen Vorgaben haben, um das Erscheinungsbild zu erhalten. Zudem spielt hier das Nachbarrecht eine Rolle: Ist der Sichtschutz zu hoch und beeinträchtigt den Ausblick der Nachbarn, können sich diese gegen den Bau des Sichtschutzes wehren.  
  • Abstand zum Nachbargrundstück: 
    Neben der Höhe muss auch ein Abstand zum Nachbargrundstück beachtet werden. Wird der Sichtschutz direkt an der Grundstücksgrenze angebracht, müssen Sie das Vorhaben in jedem Fall gemeinsam mit Ihrem Nachbarn planen. Sie sind dann nämlich beide gleichermaßen Besitzer des Sichtschutzes und für dessen Instandhaltung verantwortlich. Ansonsten muss ein Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden. 
  • Sonderfall Hecke: 
    Einen Sonderfall stellt zudem eine Hecke als lebendige Einfriedung dar. Hecken befinden sich im stetigen Wachstum und wachsen sowohl in die Höhe als auch in die Breite. Hierbei ist die Gefahr groß, dass die zulässige Höhe und die Nähe zum Nachbargrundstück überschritten werden. Ragt eine Hecke in den benachbarten Garten hinein, darf der Nachbar die Hecke nicht ohne Ihr Einverständnis einfach schneiden, sondern muss Sie darauf hinweisen. Wenn Sie nach einer gewissen Frist jedoch nicht selbst gehandelt haben, darf der Nachbar an die betroffenen Stellen der Hecke ran.
     

Garten Zaun und Sichtschutz Arten

Wie bereits erwähnt, stehen Ihnen in Sachen Sichtschutz verschiedene Möglichkeiten offen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, finden Sie im Folgenden die wichtigsten Arten von Sichtschutz im Garten erklärt: 


Sichtschutz Elemente und Garten Zaun  

  • Sichtschutz Zaun: 
    Die einfachste Methode für Sichtschutz im Garten sind Sichtschutzelemente, aus denen ein Sichtschutzzaun errichtet werden kann. Hierbei handelt es sich um relativ leichte und dünne Trennwände, die ganz einfach aufgestellt werden können. Befestigt werden sie mit Flechtzaunhaltern an Pfosten. Die Pfosten sind wiederum durch spezielle Bodenhülsen im Erdreich verankert. Bei Sichtschutzelementen handelt es sich für gewöhnlich um einen Holz Zaun. Eine günstigere Alternative ist der Bambus Sichtschutz. Sowohl Holz als auch Bambus müssen regelmäßig behandelt bzw. gestrichen werden. Pflegeleichter ist hingegen ein WPC Zaun aus Kunststoff.  
  • Doppelstabmatten Zaun: 
    Ein Doppelstabmattenzaun bietet mit seiner Gitterstruktur nicht von sich aus einen Sichtschutz. Er lässt sich mit etwas Kreativität jedoch ganz einfach zu einem Sichtschutzzaun umwandeln. Beispielsweise können Zaunblenden bzw. Sichtschutzmatten aus Kunststoff angebracht werden. Diese gibt es in verschiedenen Designs (z. B. Natursteinoptik) und bieten auch zusätzlichen Windschutz. Auch ein Maschendrahtzaun kann mit diesen Matten ergänzt werden.  
  • Staketen Zaun: 
    Ein Staketenzaun ist eine Form des Lattenzauns, bei dem die Latten aus Staketen bestehen. Die Staketen sind der Länge nach gespalten und je nach Höhe an mindestens zwei Drahtreihen befestigt. So kann der Zaun gespannt werden, wodurch er seine Stabilität erhält. Wird der Abstand zwischen den Staketen geringgehalten, eignet sich diese Art von Zaun auch ideal als Sichtschutz. Durch seine rudimentäre Bauweise passt dieser Gartenzaun ideal in traditionelle Gärten wie beispielsweise dem Bauerngarten.
     

Sichtschutz Gartenmauer 

Wer eine beständigere Art von Sichtschutz anstrebt und zusätzlich Schall- sowie Brandschutzeigenschaften erwartet, kann statt einem Zaun eine Gartenmauer errichten. Eine Gartenmauer besteht üblicherweise aus Naturstein oder Ziegeln. Eine günstigere Alternative sind Gabionen. Hierbei handelt es sich um Metallgerüste, die mit Bruchsteinen gefüllt werden.  

Man kann bei Gartenmauern zwischen Trockenmauer und Mörtelmauer unterscheiden. Das besondere an einer Trockenmauer ist, dass keine Art von Klebstoff oder Mörtel benötigt wird. Die Steine oder Ziegeln werden „trocken“ so aufeinandergestapelt, dass sie durch die eigene Gewichtskraft Stabilität erreichen. 

So oder so unterscheidet sich die Gartenmauer vom Gartenzaun dahingehend, dass der Bau aufwändiger und teurer ist. Das liegt am hohen Eigengewicht der Steine oder Ziegeln und daran, dass die Mauer ein durchgehendes Fundament braucht, um ausreichend Stabilität zu erhalten. Zudem ist die Instandhaltung weniger flexibel, da einzelne Elemente nicht einfach wie bei einem Zaun ausgetauscht werden können. 

Eine Gartenmauer kann beispielsweise durch kleine Beete, eine angelegte Blumenwiese oder eine Gartenbeleuchtung ergänzt werden. Da die Ziegel bzw. Steine gute Brandschutzeigenschaften besitzen und unempfindlicher gegenüber Witterung und anderen Einflüssen sind, lassen sie viel Spielraum für kreative Gestaltungsmöglichkeiten.


Sichtschutz Hecke  

Eine beliebte Möglichkeit, für mehr Privatsphäre im eigenen Garten zu sorgen, ist das Anlegen einer Hecke. Hecken gelten als lebende Gartengestaltungselemente und brauchen eine besondere Pflege, um dicht zu wachsen. Neben passendem Dünger und einer ausreichenden Bodenqualität ist der richtige Schnitt wichtig, um die Hecke in Form zu halten.  

Es gibt viele verschiedene Arten von Heckenpflanzen, die verschiedene Eigenschaften besitzen. Bei der Wahl der Pflanzen sind unter anderem Klima und Lichtverhältnisse des Standorts wichtig, da die unterschiedlichen Pflanzen unterschiedliche Bedürfnisse haben.  

Viele heimische Laubpflanzen wie Hainbuche, Liguster oder Hasel sind wertvoll für die Natur und nutzen dem lokalen Ökosystem. Der Nachteil an Laubbäumen ist, dass sie im Herbst ihre Blätter abwerfen und dadurch über den Winter einen weniger dichten Sichtschutz bieten. Dafür müssen Sie weniger oft geschnitten werden, da ihr Wachstum nicht so schnell ist.  

Für den ganzjährigen lebenden Sichtschutz können immergrüne Sträucher oder Nadelbäume verwendet werden. Zu den immergrünen Laubträgern gehören beispielsweise Berberitze, Buchsbaum oder Stechpalme. Der beliebteste Nadelbaum unter den Heckenpflanzen ist die Thuje. Sie ist günstig, schnell wachsend und sehr robust. Wer lieber eine heimische Nadelbaumart pflanzen möchte, setzt lieber Eiben. Sie sind etwas teurer als Thujen, jedoch sind sie heimisch und sehr schnittverträglich.


Sichtschutz von Profis anbringen lassen

Unabhängig davon, für welche Art von Sichtschutz Sie sich entscheiden: Es ist immer empfehlenswert, einen Profi damit zu beauftragen. Für den Sichtschutz im Garten ist es am naheliegendsten Gartenbauer bzw. Landschaftsgärtner damit zu beauftragen. Sie sind für alle Arten von Zäunen, Mauern und Hecken im Garten zuständig.  

Professionelle Gärtner können Sie nicht nur bei der Wahl und Platzierung des Sichtschutzes beraten, sondern diese auch sachgemäß montieren. Sie garantieren, dass Zäune und Mauern stabil und sicher stehen und hochwertige Materialien verwendet werden. Bei Heckenpflanzen können sie die passenden Pflanzen für den Standort Ihres Gartens finden und Sie über die passende Pflege und den richtigen Schnitt aufklären.  

Die Gärtner bleiben zudem weiterhin Ihre Ansprechpartner, falls der Sichtschutz irgendwann Defekte aufweist oder Sie noch Fragen haben. Wenn Sie den Sichtschutz von einem seriösen Anbieter errichten lassen, haben Sie zudem eine Garantie darauf.  

Sichtschutz Zaun – Bauen & Wohnen